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StG Lichtenberg bei der "Nicht mit uns"-Demo 2024 © StG Lichtenberg
Rückblick 2024 der Stadtteilgruppe Lichtenberg
Budgetkürzungen, abgesagte Projekte und ein neuer Höchststand bei den Verkehrsopfern: 2024 war kein leichtes Jahr für alle, die sich in Berlin für sichere Radinfrastruktur einsetzen. Doch es gibt auch Erfolge, die Mut machen - wir blicken zurück.
Wie jedes Jahr waren wir in allen wichtigen Gremien auf Bezirksebene vertreten, um Entwicklungen frühzeitig wahrzunehmen und den Interessen der Radfahrenden eine Stimme zu geben. Dazu gehört vor allem der monatliche Verkehrsausschuss Lichtenberg, in dem Entscheidungen der BVV vorbereitet werden, aber auch der seltener stattfindende Fahrrat. Dieser wurde Ende des Jahres in den weiter gefassten Mobilitätsrat überführt, der ab 2025 Belange des Rad-, Fuß- und öffentlichen Nahverkehrs integriert behandeln soll. Das genaue Format steht noch zur Entscheidung, wir sind aber auf jeden Fall dabei.
Natürlich darf neben den politischen Formaten nicht der Austausch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren fehlen, die sich ebenfalls für nachhaltige und sichere Mobilität im Bezirk einsetzen. Deshalb sind wir im Netzwerk Fahrradfreundliches Lichtenberg aktiv und stimmen uns hier beispielsweise mit Kiezinitiativen (wie Carlesshorst, Weitling- und Kaskelkiezoder Alt-Lichtenberg) zu anstehenden Aktionen ab.
Weitere Aktivitäten im Überblick
- Im Januar waren wir nach einer Fahrradtour von der dänischen Botschaft durch Lichtenberg bei der Eröffnung der Wanderausstellung “Lebenswerte Stadt: 28x Stadtentwicklung in Dänemark” dabei, die bis Februar 2024 im Bürgerzentrum Marzahn-Hellersdorf Station machte.
- Im Februar organisierten wir für interessierte Lichtenbergerinnen und Lichtenberger einen Fahrrad-Zubringer zum Klimastreik. Auch dieses Jahr sind wir am 14. Februar im Verkehrswendeblock vertreten.
- Im April stellten wir eine Demonstration für bessere Radinfrastruktur in Lichtenberg auf die Räder, die vom Rathaus zu einigen der gefährlichsten Stellen führte.
- Im Mai und September haben wir uns natürlich bei den “Kidical Mass”-Tagen beteiligt, die Kindern (und Erwachsenen) die seltene Gelegenheit bieten, sich ohne Angst vor Autos selbstbestimmt in der Stadt zu bewegen.
- Im Juni durften wir beim “Anradeln” zur neu eingerichteten Fahrradstraße Hönower Weg nicht fehlen - ein Lichtblick für Radfahrende im Süden des Bezirks.
- Im Oktober waren wir bei der Lichtenberger Kieztour von FAN und Kiezblock Alt-Lichtenberg dabei, die mit Bezirksverkehrsstadträtin Filiz Keküllüoğlu Problemstellen vor Ort besichtigte.
- Im Dezember wurden Lichtenberger Fahrradpendlerinnen und -pendler mit Zimtsternen für ihren Mut belohnt, trotz eisigem Wind und Regen nicht auf die Bahn oder gar das Auto auszuweichen.
Natürlich waren die Mitglieder der Lichtenberger Stadtteilgruppe auch bei allen anderen wichtigen Demonstrationen des vergangenen Jahres zahlreich anzutreffen: Von der Sternfahrt über Kreis- und Lichterfahrt bis zu Ride of Silence, Radparade und den monatlichen Respect Cyclists-Demos. Nicht zu vergessen: Die unter dem Motto “Nicht mit uns” stehende Bonus-Sternfahrt im September, mit der ein starkes Zeichen gegen den Radwegstopp gesetzt wurde.
Im neuen Jahr 2025 gibt es leider angesichts immer neuer Kürzungen wenig Anlass für Optimismus, aber umso wichtiger ist es, nicht nachzulassen und für die Verkehrswende im Bezirk, in Berlin und in ganz Deutschland auf die Straße zu gehen.
Neugierig geworden?
Die Stadtteilgruppe trifft sich jeden Monat, Interessierte sind herzlich willkommen. Am besten vorab kurz bei unseren Stadtteilgruppensprecher*innen Bescheid sagen.
Der Jahresrückblick 2024 des Berliner ADFC ist übrigens im November in der Radzeit erschienen.