Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

"Wir wollen Fahrradfahren" - Kidical Mass-Demo in Lichtenberg. © ADFC Berlin

Berlin spart beim Fahrrad und der Verkehrswende!

Statt in die Verkehrswende investiert Berlin in Autos, Staus und Abgase. Während Millionen für Autoprojekte bleiben, droht der Radwegebau durch die Haushaltskürzungen stillzustehen. Der ADFC Berlin beteiligt sich an Protesten!

Radfahrer:innen, Fußgänger:innen, Bus- und Bahnnutzer:innen sind die Sparopfer des Berliner Senats. Ob es um die Sanierung alter, gefährlicher Radwege geht, um Zebrastreifen für Schulkinder, um Blitzanlagen gegen Autoraser oder um neue Straßenbahnen – all das soll gestrichen werden. 

Alleine in dem Bereich der Radwegesanierung und des Radwegeneubaus werden laut bisherigen bekannten Sparvorschlägen 5,5 Millionen Euro eingespart. So wird der Posten „Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs“ von 7,5 um 1,5 auf 6 Millionen gekürzt. Auch der Bereich „Verbesserung der Infrastruktur für den Radverkehr“ wird um 2,5 Millionen von 6,5 auf 4 Millionen zusammengestrichen. Die Infravelo muss mit 1,5 Millionen Euro weniger auskommen. 

Damit würde der ohnehin schleichende Radwegeausbau zum Erliegen kommen. Das Geld, das 2025 noch zur Verfügung steht, ist größtenteils bereits für bereits laufende Baumaßnahmen reserviert.

Auch ohne Kürzungen reichen die Mittel nicht aus, um den Radwegeausbau auch nur ansatzweise so voranzutreiben, wie es das Mobilitätsgesetz vorsieht. Sie reichen noch nicht einmal dazu aus, um mehr Radwege als die Grünen zu bauen, wie es Bürgermeister Kai Wegner angekündigt hatte.

Das tut weh, wenn man an all die wichtigen und dringend benötigten Radwege denkt. 

Um ein einziges Beispiel zu nennen: Seit 13 Jahren warten die Schulkinder der drei Schulen entlang der Neumannstraße in Pankow auf einen geschützten Radweg, damit sie sicher unterwegs sein können. 2025 sollte er nun endlich gebaut werden – mit den Sparvorhaben würde das wieder verschoben werden müssen. 

Vom Sparhaushalt ausgenommen, bleibt das Auto!

Die lächerlich niedrige Anwohnerparkgebühr von 10,20 Euro im Jahr wird nicht erhöht. Dabei kostet allein die Ausstellung des Anwohnerparkausweises das Doppelte. Dabei kostet der Unterhalt eines öffentlichen Parkplatzes das Zweihundertfache. Ebenfalls nicht angerührt werden der Bau der TVO mit 400 Millionen Euro oder die Sanierung des Schlangenbader Tunnels mit 40 Millionen Euro. Das sind die Projekte, die Berlin komplett aus eigener Tasche finanziert. Hinzu kommen Projekte, die der Bund mitfinanziert, wie der Ausbau der A 100, das Dreieck Funkturm, die Rudolf-Wissel-Brücke und viele weitere.

Insgesamt muss der Verkehrsbereich mit 660 Millionen Euro weniger auskommen, verteilt auf die Schultern von Rad, Fuß und Bahn.

Der ADFC Berlin sagt: Nicht mit uns. 

Das ist ungerecht, zukunftsblind und geht zu Lasten der Sicherheit schwacher Verkehrsteilnehmer:innen. Wir fordern stattdessen, dass alle Kfz-Projekte in Zeiten knapper Kassen überprüft werden, denn Verkehrswende und Verkehrssicherheit gehen vor!

Demo Schild für die Kidical Mass auf dem steht Sichere Radwege für Gross und Klein
"Sichere Radwege für Gross und Klein" © ADFC / Dirk Deckbar

Was Du jetzt tun kannst!

1. Schreibe deinem Abgeordneten für das Abgeordnetenhaus, dass das so nicht geht. Noch ist der Sparhaushalt nicht verabschiedet. Noch können die Abgeordneten ihre Zustimmung entziehen. Noch diskutieren die zuständigen Fachpolitiker:innen, ob Radwegebereich wirklich so viel gekürzt werden soll. 

2. Beteilige dich an gemeinsamen Aktionen gegen den Sparhaushalt.

Das sind die Proteste gegen den Sparhaushalt, an denen sich der ADFC Berlin beteiligt.

1. Kundgebung am 11.12.2024: Ja zu Berlin - nein zum Kaputtsparen!

Die Streichliste von CDU und SPD ist eindeutig und Klima- und Naturschutz stehen auf der Abschussliste weit oben. Nachdem die bei der CDU ungeliebten Fahrradwege bereits politisch ausgebremst wurden, geht es jetzt dem ÖPNV, dem Klimaschutz und dem Naturschutz an den Kragen. Unter anderem bei den bezirklichen Koordinierungsstellen für Umweltbildung soll massiv gespart werden, was die bisher sehr erfolgreiche Arbeit gefährdet.

Darum gehen wir am Mittwoch, den 11.12.2024, zusammen mit ver.di und vielen anderen Initiativen vor dem Roten Rathaus gegen die Haushaltskürzungen auf die Straße.

Die Kundgebung startet um 16.30 Uhr am Roten Rathaus und wir wollen mit einem bunten Umwelt-/ Verkehrswendeblock dabei sein. Dafür treffen wir uns um 16.15 Uhr am Ausgang der U-Bahn (U5 Rotes Rathaus) an der Spandauer Straße und gehen dann gemeinsam zur Kundgebung.

JA zu Berlin! NEIN zum Kaputtsparen!

https://www.bund-berlin.de/service/termine/detail/event/ja-zu-berlin-nein-zum-kaputtsparen/

2. #Unkürzbar! Ein Berlin für alle! Großdemonstration am 15.12.2024 gegen die Kürzungspläne des Senats!

Start der Hauptdemo: 13:00 Uhr am Lustgarten, Museumsinsel (ADFC Treffpunkt: Am Springbrunnen)

Start des rollenden Zubringers: 13 Uhr Eduard-Müller-Platz, Neukölln (alt: Kranoldplatz)

Gemeinsames Ziel: Mariannenplatz, Kreuzberg

Weitere Informationen auf:www.unkuerzbar.de

alle Themen anzeigen

Radverkehr stärken & Mitglied werden

Aktuell erhältst du unsere Jahresmitgliedschaft für nur 19 € (regulär 66 €) im ersten Jahr! Unterstütze den ADFC Berlin, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile:

  • deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutzversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • 10 % Sofortrabatt bis zum 15.11.2025 in allen Globetrotter Filialen
  • und vieles mehr!
Jetzt Mitglied werden

Verwandte Themen

ADFC Berlin für die familienfreundliche Stadt

Wenn wir mehr Menschen aufs Rad bringen wollen, brauchen wir die inklusive Stadt. Im September ruft das Kidical…

Sind Radwege breit und vom Kfz-Verkehr geschützt, steigen Groß und Klein gerne aufs Rad.

Auf dem Weg zur lebenswerten Stadt

Berlin muss das Mobilitätsgesetz umsetzen, sein Verwaltungshandeln effektiver machen und die Verkehrswende bundesweit…

Bild von einer Straße ergänzt mit einer Zeichnung von Bäumen und Menschen, die dort spielen und spazieren

PARK(ing) Day am 20. September 2024

Zum PARK(ing) Day eroberten sich die Menschen den öffentlichen Raum zurück. Mit verschiedenen Aktionen entstanden auf…

Radfahrender fährt neben parkenden Autos und wir von fahrenden Kfz zu knapp überholt.

Sicherheit für Radfahrende: Mindestens 1,5 Meter Kfz-Überholabstand

Beim Überholen müssen Autofahrer:innen 1,5 Meter seitlichen Abstand zu Radfahrenden einhalten. Warum dieser Abstand…

Gruppenarbeit Mapathon Illustration

Vernetzung des ADFC Berlin

Der ADFC Berlin setzt sich für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs in Berlin ein. Dabei arbeiten wir mit…

Autotüre geht auf

Verkehrssicherheit erhöhen - Dooring-Unfälle verhindern!

In Berlin werden pro Tag im Durchschnitt knapp zwei Unfälle polizeilich registriert, bei denen Autofahrende oder…

Sternfahrt ("Star Ride") 2021 at Brandenburg Gate

The German Cycling Association in Berlin

The German Cycling Association Berlin (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Berlin e.V.) is part of the national cycling…

Gruppenfoto aus Abgeordneten, Mitarbeitenden und ADFC-Mitgliedern

Erste Parlamentarische Radtour des Berliner Abgeordnetenhauses

Am 23. Mai 2025 fand zum ersten Mal eine Parlamentarische Radtour auf Berliner Landesebene statt. Parlamentarier:innen…

Familienvater auf rad mit Kindersitz: Sind die Wege für die Kleinsten gut, sind sie für alle gut.

Förderung des Radverkehrs bei Mobilitätserziehung und Mobilitätsbildung

Durch Mobilitätserziehung und Mobilitätsbildung kann der Radverkehr gestärkt werden.

https://berlin.adfc.de/artikel/berlin-spart-an-der-verkehrswende

Bleiben Sie in Kontakt