
Tempo 30 für Verkehrssicherheit und Lebensqualität © ADFC Berlin
Berlin braucht Tempo 30
Tempo 30 heißt Entschleunigung für mehr Verkehrssicherheit, Lebensqualität und besseres Miteinander im Verkehr. Der Senat muss alle Möglichkeiten zur Begrenzung auf 30 km/h an Hauptstraßen ausschöpfen, um dieGesundheit der Berliner:innen zu schützen.
Fünf Gründe für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit:
1. Tempo 30 macht den Verkehr sicherer
2. Tempo 30 verbessert das Miteinander der Verkehrsteilnehmenden
3. Tempo 30 fördert den Rad- und Fußverkehr
4. Tempo 30 steigert die Lebens- und Aufenthaltsqualität
5. Tempo 30 mindert den Verkehrslärm und die Luftverschmutzung
Die StVO bietet bisher keine Möglichkeit für flächendeckendes Tempo 30 innerorts. Als Mitglied der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ setzt sich Berlin aber für eine vereinfachte Anordnung von Tempo 30 ein, die mit der StVO-Novelle 2024 in Teilen erreicht wurde.
Die StVO geht damit einen Schritt in Richtung sicherer und gesunder Mobilität.
Kommunen können Tempo 30 vereinfacht anordnen, um die Sicherheit insbesondere von Kindern zu gewährleisten und Menschen vor Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung und Lärm zu schützen.
Der Berliner Senat aber fährt in Gegenrichtung und plant die Rücknahme von Tempo 30 an bis zu 25 Hauptstraßen.
Tempo 30 war zur Verbesserung der Luftqualität so erfolgreich, dass der Senat die Begrenzung nun an bis zu 25 Hauptstraßen zurücknehmen möchte und damit wieder erhöhte Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für die Berliner:innen in Kauf nimmt.
Der ADFC Berlin fordert die Berliner Verkehrssenatorin auf, alle Möglichkeiten zur Anordnung von Tempo 30 auszuschöpfen und keine Tempobegrenzungen zurückzunehmen.
Anfang August entscheidet der Senat über die Rücknahme von Tempo 30 an bis zu 25 Hauptstraßen, an denen die erforderte Luftqualität erreicht wurde. Eine Bewertung zum Erhalt von Tempo 30 aus Gründen der Verkehrssicherheit auf hochfrequentierten Schulwegen steht noch aus. Bei Rücknahme drohen Verschlechterungen von Sicherheit und Lebensqualität.
Betroffen sind die folgenden Straßen, hier mit genauer Beschreibung der Abschnitte:
Albrechtstraße, Breite Straße, Danziger Straße, Dominicusstraße, Dorotheenstraße, Elsenstraße, Erkstraße, Friedrichstraße, Hermannstraße, Invalidenstraße, Joachimsthaler Straße, Kaiser-Friedrich-Straße, Klosterstraße, Leonorenstraße, Luxemburger Straße, Mariendorfer Straße, Martin-Luther-Straße, Oranienburger Straße, Reinhardstraße, Saarstraße, Scharnweberstraße, Stromstraße, Tempelhofer Damm, Torstraße, Wilhelmstraße.
An Abschnitten der folgenden neun Straßen erhält der Senat Tempo 30 trotz verbesserter Luftqualität aus Gründen der Verkehrssicherheit:
Leipziger Straße, Alt-Moabit, Hauptstraße, Leonorenstraße, Potsdamer Straße, Wildenbruchstraße, Oranienstraße, Brückenstraße, Turmstraße.
Der ADFC Berlin begrüßt die angekündigte Ausweitung nächtlicher Tempobegrenzungen im Rahmen des Berliner Lärmaktionsplans von 164 auf 230 Straßenkilometern.
Wichtige Argumente für Tempo 30 hat der ADFC-Bundesverband hier zusammengestellt.
In den Bezirken? Beispielsweise unterstützt der ADFC Tempelhof die Bezirksverwaltung für mehr Tempo 30. Wie genau, ist hier nachzulesen.
Wer ebenfalls im eigenen Bezirk für Tempo 30 aktiv werden möchte, nimmt bitte Kontakt mit unseren Stadtteilgruppen auf.
Die neue StVO erleichtert Tempo 30 an Schulen, Kitas und Krankenhäusern – auch auf Bundesstraßen. Neu sind Tempo-30-Zonen an Spielplätzen und Zebrastreifen. Zwischen bestehenden Tempo-30-Strecken können jetzt Lücken bis 500 Meter geschlossen werden. (Stand 28.11.2024)
Mehr dazu hier: StVO-Novelle: Steckbrief Tempo 30 - ADFC