Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Verkehrsunfall

Verkehrsunfall © istock | Jaques Palut

Tipps des ADFC Berlin: Wie verhalte ich mich bei einem Fahrradunfall?

Immer die Polizei rufen, immer ins Krankenhaus: Passiert ein Fahrradunfall, ist das Wichtigste auf Nummer sicher zu gehen. Der ADFC Berlin gibt Tipps, die jeder auf dem Rad kennen sollte.

Passiert ein Unfall, ist das Wichtigste die Eigensicherung. Wer auf der Fahrbahn liegt, ist schwer zu sehen und muss sich so schnell wie möglich von der Straße entfernen, bzw. Hilfe rufen, wenn man nicht mehr alleine auf die Beine kommt. Weitere Tipps für die Ersthilfe sind: Polizei rufen, Erste Hilfe einfordern, Zeugen suchen, Fotos und Kennzeichen sichern, den Helm zur Beweissicherung an den Rettungsdienst übergeben und so schnell wie möglich ein Gedächtnisprotokoll des Unfallhergangs schreiben.

Die Erfahrung zeigt leider, dass viele Verletzte den Aufwand scheuen oder hoffen, ohne Polizei oder Klinikbesuch auszukommen. Doch das ist gefährlich, weil gerade innere Verletzungen für Laien kaum erkennbar sind. Unfallopfer wollen oft keinen Aufwand machen. Aber das ist eigentlich immer die falsche Entscheidung. Deswegen rät der ADFC Berlin dazu, bei jeder noch so leichten Verletzung in die Klinik zu gehen und bei jedem Unfall die Polizei zu rufen. Sicher sei sicher. 

Wie sollt ich mich nach einem Unfall auf dem Fahrrad verhalten?

Der ADFC Berlin gibt zehn Handlungsempfehlungen, die Sie befolgen sollten, wenn Sie mit dem Rad einen Unfall hatten:

  1. Eigenschutz zuerst: Prüfen Sie, ob Sie aufstehen und sich z.B. auf den Gehweg retten können.
     
  2. Bitten Sie Passantinnen und Passanten, die Unfallstelle abzusichern, wenn Sie selbst dazu nicht in der Lage sind.
     
  3. Nehmen Sie Erste Hilfe in Anspruch, zum Beispiel bei Blutungen oder zur Wärmeerhaltung.
     
  4. Rufen Sie bei einem Personenunfall in jedem Fall die Polizei, damit der Unfall rechtssicher dokumentiert wird.
     
  5. Wählen Sie gegebenenfalls den Notruf oder bitten Sie Passantinnen und Passanten darum.
     
  6. Suchen Sie am Unfallort nach Personen, die alles gesehen haben und als Zeug:innen aussagen würden.
     
  7. Übergeben Sie Ihren Helm dem Rettungsdienst, er gibt Aufschluss über die Schwere möglicher Verletzungen.
     
  8. Lassen Sie sich bei Arbeits- oder Wegeunfällen immer in einer Klinik untersuchen und die Verletzungen dokumentieren.
     
  9. Beachten Sie, dass Ihr Fahrrad in der Regel von der Polizei gesichert wird, ein Transport im Rettungswagen ist nicht möglich.
     
  10. Erstellen Sie zeitnah ein Gedächtnisprotokoll der Unfallhergangs. Es könnte für Versicherungen oder Gerichtsprozesse wichtig werden.

In Berlin passieren viel zu viele Unfälle. Um die Vision Zero, das Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten im Straßenverkehr, zu erreichen, fordert der ADFC Berlin geschützte Radwege, Tempo 30 und Maßnahmen für mehr Sicherheit im Verkehr. Mehr zu den politischen Forderungen des ADFC Berlin für mehr Verkehrssicherheit hier.

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Zu den ADFC-Fahrrad-Checks hier.

Für ADFC Mitglieder bietet der ADFC Berlin eine kostenlose telefonische Verkehrsrechtsberatung an. Weiterhin ist eine Rechtsschutzversicherung im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Redaktionelle Anmerkung:

Die Tipps des ADFC Berlin sind erstmals am 23.9.2025 im Tagesspiegel erschienen und wurden anschließend um weitere Hinweise erweitert. Wenn Sie weitere Anregungen haben, schreiben Sie uns gerne: kontakt [at] adfc-berlin.de.  

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