Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Gespräch mit dem Straßen- und Grünflächenamt

Heute hatten wir wieder einmal ein Gespräch mit dem Straßen- und Grünflächenamt und konnten eine ganze Reihe von Anliegen und Fragen anbringen. Im Anschluss sandten wir eine Liste mit konkreten kleineren Maßnahmen.

Wir besprachen mit dem Amtsleiter und dem neuen Leiter der Abteilung Mobilitätswende eine breite Palette an Themen. Unter anderem ging es um Trennelementen für geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen, Unfallschwerpunkte, den Graefekiez, Kopfsteinplaster, E-Scooter, Fahrradweichen oder den Bersarinplatz. Zum größten Problem, der Personalsituation, machte das Amt klar, dass sich die Lage gerade bessert und Stellen besetzt werden. Dann kommt das Amt hoffentlich auch bald schneller voran mit seiner langen Liste an schon geplanten größeren Projekten. Im Nachgang sandten wir zusätzlich schriftlich eine Liste mit kleinen Maßnahmen (die Bilder aus der Email fehlen hier):

1. Geschützter Fahrstreifen nicht angepasst: Frankfurter Allee / Niederbarnimstraße: Am Anfang des Fahrstreifens ist rechts nur die Infrastruktur des alten Hochbordradwegs mit Farbe übermalt. Dies ist umso misslicher als man durch die Verengung der Schutzpfosten links fast gezwungen wird, über die alte Infrastruktur mit ihren Hebungen zu fahren. Hier sollte bitte eine Einebnung erfolgen.

2. Rotmarkierung fehlt: Frankfurter Allee Südseite, teils sogar bei gerade erneuerten T-Kreuzungen, vgl. 2.1 (Mainzer Straße), 2.2. (Colbestraße), 2.3 (Weichselstraße), 2.4 (Finowstraße), 2.5 (Kinzigstraße); das ist umso unerklärlicher als andere (alte) Kreuzungen Rotmarkierungen haben, vgl. 2.6 (Jessnerstraße), 2.7 (Jungstraße), 2.8 (Niederbarnimstraße) sowie alle an der Nordseite.

3. Schutzelemente an Fahrstreifen fehlen: Frankfurter Allee von Möllendorffstraße bis Pettenkoferstraße, vgl. 3.1 und 3.2, wobei natürlich ein Teil in Lichtenberg liegt): Da gibt es schon einen geschützten Fahrstreifen, aber ohne Schutzelemente. Dies ist problematisch wegen des relativ schmalen Fahrstreifens und weil Autos wegen des Einkaufszentrums auf dem Streifen halten, zudem gibt es keine Parkplätze (nur eine Einfahrt), was Schutzelemente leicht möglich macht. Darüber hinaus sind an diversen Stellen auf der Südseite der Allee unerklärlich wenige Poller (besonders vor/nach Kreuzungen), z.B. Finowstraße (3.3), Kinzigstraße (3.4), Mainzer Straße (3.5), Weichselstraße (3.6, auch 2.3), Colbestraße (3.7 - da kommt zwar bald ein Parkplatz, aber dennoch wären davor ein paar Poller möglich und an der Einfahrt in den Radfahrstreifen wichtig) (vgl. dazu auch unser Papier vom Juni 2022, wobei da teils veraltete Bilder sind: https://berlin.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Pedale/berlin/user_upload/Stadtteilgruppen/Friedrichshain-Kreuzberg/Geschuetzte_Radfahrstreifen_Kreuzungen.pdf).

4. Gefährliche Kurz-Bordsteine: Die gibt es unseres Erachtens am Frankfurter Tor (besonders Mittelinsel Nordseite, 4.1, aber auch Südseite, 4.2) und an der Yorckstraße (Katzbachstraße) (4.3). Es gab dort Unfälle, weil Radfahrende die Bordsteine nicht bemerken. Deshalb sollten sie farblich markiert werden (z.B. Streifenmuster - ein weißer Strich, so wie er jetzt an der Mittelinsel Südseite am Frankfurter Tor besteht, dürfte nicht genügen)?

5. Fahrradweichen ohne Rotmarkierung/Schutzelemente: An den Fahrradweichen des Bezirks sollte es zumindest überall eine Rotmarkierung und kleine Trenner (Leitboys) linksseitig (ggf. auch rechtsseitig) bei der Geradeausspur geben (so wie an der Holzmarktstraße, vgl. 5, wo zumindest linksseitig Trenner sind; auch die abgefahrenen Trenner schützen übrigens besser als gar nichts), vgl. dazu unsere Übersicht, https://berlin.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Pedale/berlin/user_upload/Stadtteilgruppen/Friedrichshain-Kreuzberg/Fahrradweichen.pdf, wobei die wohl nicht vollständig ist). Insbesondere Frankfurter Tor und Schillingbrücke scheinen uns wegen schmaler Geradeausspur und hohem Autoaufkommen problematisch (dort sollte auch geprüft werden, ob die Weiche überhaupt angemessen ist).

6. Markierungen verblasst/fehlen: Eldenaer Straße von Pettenkofer- bis Proskauerstraße: vgl. 6.1-6.4: Müssten (beidseitig) erneuert werden.

7. Moritzplatz: Bitte um Prüfung, ob die neue Verschwenkung auf den Hochbord auf der Nordseite so wegen des BVG-Aufzugs erfolgen musste und ob man nicht zugleich eine alternative direkte Route in den Kreisverkehr belassen kann (wie es sie auf der Südseite gibt).

Im Übrigen wäre wichtig, die Fahrradstraßen bald zu verbessern (also z.B. Einbahnstraßen in der Rigaer Straße, wobei wichtig wäre, dass die Einbahnstraße zwischen Voigtstraße und Proskauer Straße stadtauswärts geht).

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Hans-Joachim Legeler an der Gehrenseebrücke Lichtenberg

Lichtenberg: Kein Paradies fürs Rad!

Lichtenberg bleibt Radverkehrs-Schlusslicht. Doch die Aktiven des ADFC Berlin kämpfen weiter und können mit der neuen…

Die Straße zum Tesla-Werksgelände

Zum BER und nach Grünheide – nur auf vier Rädern statt mit dem Rad?

Der Großstadtflughafen Berlin-Brandenburg sowie die im Bau befindliche Tesla-Gigafactory in Grünheide sollen mehrere…

„Ich kann nur empfehlen, sich etwas zu trauen!“ - Monika Herrmann im Interview

Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, im radzeit-Interview über die neuen…

Die Müllerstraße: Die Poller verteilen den öffentlichen Raum konsequent da um, wo es nötig ist.

Mit Pollerbü kommt Schwung nach Mitte

Lange fristete der Radverkehr im Bezirk Mitte ein stiefmütterliches Dasein, doch plötzlich ploppen hier und da Poller…

Im Interview mit Urban Aykal „Mein Ziel ist, dass wir ganz vorne mitmischen“

Urban Aykal ist seit Dezember 2021 als Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen für…

Ein Bezirk wacht auf

Friedrichshain-Kreuzberg zeigt: Verkehrswende geht. Und er zeigt, wo sie beginnt: In der Verwaltung. Denn wo ein Wille,…

Zwischen Stückwerk und Hoffnung

Wer in Berlin mit dem Rad unterwegs ist und sich über schlechte oder gar fehlende Radwege ärgert, fragt sich selten, in…

Spandau? Stillstand für das Fahrrad

Seit Jahren geht in Spandau in Sachen Fahrrad kaum etwas voran, Millionen Euro für den Radwegeausbau blieben ungenutzt…

Aus den 70ern ins Jahr 2022: Vorsichtig optimistisch

In Steglitz-Zehlendorf gibt es Potential. Doch wird es genutzt? In unserer radzeit-Reportage nehmen wir den Bezirk im…

https://berlin.adfc.de/artikel/gespraech-mit-dem-strassen-und-gruenflaechenamt

Bleiben Sie in Kontakt