Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Radverkehrskatastrophe Bersarinplatz

Der Bersarinplatz ist momentan einer der problematischsten Orte für den Radverkehr (und Fußverkehr) im ganzen Bezirk, mit stellenweise katastrophalen Bedingungen. Wir machen Verbesserungsvorschläge.

Der ganze Text einschließlich der Problembeschreibung findet sich hier.

Das Wichtigste:

Der Bersarinplatz ist momentan einer der problematischsten Orte für den Rad- und Fußverkehr im ganzen Bezirk, mit stellenweise katastrophalen Bedingungen. Die Infrastruktur ist gemessen am starken Rad- und Fußverkehr völlig inadäquat. Das führt permanent zu Problemen und brenzligen Situationen – 2020 gab es laut Unfallstatistik elf Unfälle. Verbesserungen sind in der Projektplanung des Bezirks nicht ersichtlich.

Es braucht eskurz- und langfristig eineUmgestaltung des Bersarinplatzes:

Die Rad- und Fußwege sollten verbreitert werden. Da insbesondere an der Südwestseite und auch an der Südostseite kein Platz in Richtung der Häuser gewonnen werden kann, müsste die äußere Autospur verschmälert oder am besten ganz dem Radverkehr gewidmet werden. Für Autos könnte so eine Spur bleiben oder man könnte eine Mischnutzung mit der Tramspur prüfen. Natürlich bräuchte es für einen auf der Straße geführten Radstreifen von Anfang an gute Trennelemente (also keine ungeschützte Übergangslösung wie an der Frankfurter Allee). Alternativ könnte auch auf dem Platz der äußeren Autospur ein breiterer Hochbordradweg geschaffen werden, der aber gut vom Fußverkehr getrennt sein sollte. Anbieten würde sich die Umwidmung eines Fahrstreifens auch insofern als an der Petersburger Straße bald Radfahrstreifen kommen werden, dann gäbe es also einen nahtlosen Übergang.

Zu prüfen wäre, ob der Radverkehr – zumindest auf einem Teil des Platzes – in beide Richtungen geführt werden könnte, zum Beispiel um noch bessere Abbiegemöglichkeiten von Süden kommend nach Westen oder von Norden kommend nach Osten zu haben. So könnte gegebenenfalls auch die Querung des Platzes über die Fahrradstraße deutlich besser werden.

Zu prüfen wäre, ob eine komplette Umgestaltung des Platzes Sinn macht und möglich ist, bei der die Fahrradstraße durchgängig wäre.

Für den Linksabbieger-Radverkehr auf der Südwest- und Nordostseite sollte kurzfristig ein Behelfsstandplatz für Linksabbieger markiert werden. Mittelfristig sollte es im Rahmen eines generell breiteren Radwegs einen breiten Linksabbieger-Streifen geben.

An der Nordseite sollte ein sicherer Übergang mit einer Ampel oder einem Zebrastreifen geschaffen werden. Dies würde auch dazu passen, dass die Autos jetzt schon am Platz ohnehin nur 30 km/h fahren dürfen.

Die Fußgängerampel an der Südseite sollte sofort auf Grün gehen, wenn der Autoverkehr schon länger Grün hatte, und das Queren in einem Zug ermöglichen.

Es bräuchte eine Fahrradampel an der Südostseite zusätzlich zur großen Ampel. Zu erwägen wäre auch eine Fahrradampel an der Südwestseite, damit Fußgänger und Radfahrerinnen die Petersburger Straße sicher queren können.

Geschwindigkeitskontrollen müssen Tempo 30 durchsetzen, gegebenenfalls braucht es einen Blitzer. Es sollte überprüft werden, ob die Sichtbarkeit der Tempo-30-Schilder verbessert werden kann und es sollte Tempo 30 auf der Fahrbahn markiert werden.

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Zwischen Stückwerk und Hoffnung

Wer in Berlin mit dem Rad unterwegs ist und sich über schlechte oder gar fehlende Radwege ärgert, fragt sich selten, in…

Gemeinsam sicher auf der Kantstraße! Demo am 16.12.2024

Weil die Feuerwehr nicht genügend Platz für Drehleitern hat, sollen Radfahrer:innen auf der Kantstraße wieder gefährdet…

Das Berliner Projekt Radbahn

Überdacht Radfahren: Das Berliner Projekt Radbahn

Berlins erster überdachter Fahrradweg: Das innovative Vorhaben der Radbahn steht Berlin gut zu Gesicht. Jetzt muss die…

Ein Bezirk wacht auf

Friedrichshain-Kreuzberg zeigt: Verkehrswende geht. Und er zeigt, wo sie beginnt: In der Verwaltung. Denn wo ein Wille,…

Oliver Schruoffeneger: »Ich gestehe: Ich finde auch, dass es zu langsam geht«

Stadtrat Oliver Schruoffeneger, Charlottenburg-Wilmersdorf, spricht im ADFC-Interview über veraltete Radwege in der…

„Es fällt mir schwer, richtig stolz zu sein.“ - Rainer Hölmer im Interview

Im ADFC-Interview blickt Bezirksstadtrat Rainer Hölmer selbstkritisch auf die Entwicklungen der Fahrradinfrastruktur in…

Aus den 70ern ins Jahr 2022: Vorsichtig optimistisch

In Steglitz-Zehlendorf gibt es Potential. Doch wird es genutzt? In unserer radzeit-Reportage nehmen wir den Bezirk im…

Die Straße zum Tesla-Werksgelände

Zum BER und nach Grünheide – nur auf vier Rädern statt mit dem Rad?

Der Großstadtflughafen Berlin-Brandenburg sowie die im Bau befindliche Tesla-Gigafactory in Grünheide sollen mehrere…

Mädchen auf Fahrrad mit einem Schild auf dem steht: Mein Leben ist mehr wert als ein Parkplatz

Fahrraddemo in Schöneberg am 24. November 2023: Für gute, sichere Radwege!

Was nützen Radwege, die nur ein bisschen schützen? Wir sagen „Nein“ zu den neuen, schlechten Plänen für den Radweg in…

https://berlin.adfc.de/artikel/radverkehrskatastrophe-bersarinplatz

Bleiben Sie in Kontakt