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Stichprobe Kantstraße 9.11.: Von 60 Minuten war der Radstreifen 38 Minuten durch Kfz zugeparkt. © ADFC City West
Radfahren auf der Kantstraße? Aber bitte nur sicher! Auf zur 4. Raddemo am 17.2.
Der geschützte Radstreifen auf der Kantstraße soll abgeschafft werden. Die Folgen wären ein zugeparkter Radstreifen und eine erneute Gefährdung von Radfahrenden. Wir sagen: Nicht mit uns! Und rufen deshalb zur gemeinsamen 4. Raddemo am 17.2. auf.
Der geschützte Radstreifen auf der Kantstraße ist immer noch in Gefahr. Die Senatsverwaltung plant ihn abzuschaffen, weil die Feuerwehr im Brandfall angeblich nicht genug Platz für ihre Drehleitern auf der Straße haben soll. Doch das ist ein Schnellschuss. Es gibt längst bessere Lösungen, die Radfahrende nicht wieder gefährden und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer in den Blick nehmen.
Bisher sieht es auf weiten Teilen der Kantstraße so aus:
- geschützter Radstreifen, parkende Autos, Kfz-Spur.
Daraus möchte die Senatsverwaltung machen:
- parkende Autos, ungeschützter Radstreifen, Kfz-Spur.
Das Problem:
- der ungeschützte Radstreifen würde massiv von Kfz missbraucht werden, die in der 2. Reihe parken, wie unsere Stichproben beweisen. Fahrradfahrende müssten sich in den fließenden Kfz-Verkehr einfädeln und würden dadurch sehr gefährdet.
Wir forden stattdessen:
- geschützter Radstreifen, eine Spur für den ÖPNV mit integrierten Ladezonen, Kfz-Spur.
Wir fordern die zuständige Bezirksverordnetenversammlung und den zuständigen Verkehrsstadtrat auf, die Planung der Senatsverwaltung nicht umzusetzen, sondern zu einer sicheren Lösung für alle zu kommen. Denn wir brauchen Sicherheit für alle und nicht noch mehr Rückschritte.
Deswegen rufen wir zur gemeinsamen 4. Raddemo auf.
Wann: 17. Februar, 17.30 Uhr
Wo: Savignyplatz
Zur Demo am 17.2. um 17:30 am Savignyplatz rufen auf:
- ADFC Berlin
- ADFC City West
- Changing Cities
- Greenpeace Berlin
- Netzwerk Fahrradfreundliches Charlottenburg Wilmersdorf
- Respect Cyclists
- VCD Nordost
- Volksentscheid Berlin autofrei
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Zweite Reihe-Parker auf der Kantstraße
Wir haben die Probe gemacht – und sind entsetzt! Fast immer steht ein Kfz verkehrswidrig im Weg! Fast immer sind Radfahrende gefährdet. Das kann die Senatsverwaltung doch nicht ernsthaft wollen.
Ungeschützte Radwege werden oft zugeparkt, so dass Radfahrende sich in den fließenden Autoverkehr einfädeln müssen und dabei stark gefährdet sind. Dies haben wir an zwei zufällig ausgewählten Tagen in der Kantstraße selbst beobachtet und dokumentiert.
Am Donnerstag, den 9.1., haben wir zwischen 13.30 und 14.30 Uhr die Situation auf der nördlichen Seite der Kantstraße auf dem Abschnitt zwischen Krumme Straße und Wilmersdorfer Straße ausgewertet. Dasselbe haben wir am Sonnabend, 11.1., zwischen 10.00 und 11.00 Uhr auf der südlichen Seite zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und Wilmersdorfer Straße wiederholt. An diesen Stellen verläuft der Radweg auf der Fahrbahn und ist mit einer durchgezogenen Linie markiert – absolutes Halteverbot und damit genauso, wie es die Senatsverwaltung für die gesamte Kantstraße vorsieht.
Ergebnis: Bei unseren Beobachtungen am Donnerstag war der Radweg an 38 von 60 Minuten zugeparkt, teilweise von mehreren Fahrzeugen. Nur an 22 Minuten (36 Prozent) war er frei. Am Samstag waren innerhalb einer Stunde sogar nur 16 Minuten ohne Hindernis (26 Prozent). Die längsten Störungen des Radverkehrs gingen dabei von Lieferfahrzeugen und Paketzustellern aus. Am häufigsten behinderten Pkw, die teilweise nur kurz, teilweise aber auch minutenlang auf dem Radweg warteten.
„Eine Lösung, die Radfahrende erneut gefährdet, ist keine Lösung, sondern ein Problem“, sagt Karl Grünberg, Pressesprecher vom ADFC Berlin.
Das Vorhaben der Senatsverwaltung wäre de facto ein Rückschritt für die Sicherheit und eine massive Gefährdung von Radfahrer:innen durch Zweite-Reihe-Parker, durch Raser:innen und Dooring.
#Nichtmituns
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Bereits drei Demos für eine gute Lösung für alle!
Am 18. November, am 16. Dezember und am 20. Januar 2025 demonstrierten wir mit mehreren hundert Menschen gegen den Tausch und für eine Lösung für alle.
Eine gute Lösung für alle sieht so aus:
- einen geschützten Radstreifen,
- eine Busspur mit Lieferzonen,
- eine Kfz-Spur …
- und damit genügend Platz für die Feuerwehr.