Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Pop-Up-Radweg an der Petersburger Straße

Pop-Up-Radwege: Gekommen, um zu bleiben

Pop-Up-Radwege bleiben bestehen. Von Lisa Feitsch.

In einem Beschluss Anfang September hat das Berliner Verwaltungsgericht nach einer Klage eines AfD-Abgeordneten die Zulässigkeit von Pop-Up-Radwegen grundsätzlich bestätigt. Das Verwaltungsgericht stieß sich jedoch daran, dass die Einrichtung dieser Radwege mit der Corona-Pandemie begründet worden ist. Es müsse die Verkehrssicherheit als Argument im Vordergrund stehen, hieß es.

Jeder, der im Alltag mit dem Rad unterwegs ist, weiß von der Gefahr, die von mehrspurigen Straßen, ungeschützten Radwegen und schnellem Autoverkehr für Radfahrende ausgeht. Mehr Platz fürs Rad im Verkehr erhöht die Sicherheit für Radfahrende. Das lässt sich leicht begründen. Auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestagesbestätigte bereits, dass Städte zur schnellen Verbesserung der Verkehrs sich erheit für Radfahrende auch Pop- Up Radwege anlegen können.

Wir bleiben gelassen: Die neuen Radwegkilometer, die Berlin im Frühjahr durch die temporären Pop-Up-Radwege dazugewonnen hat, werden nicht wie der verschwinden. Im Gegenteil, es werden mehr werden und sie werden verstetigt. Der ADFC Berlin begrüßt ausdrücklich, dass der Senat Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts eingelegt hat und diese nun in zweiter Instanz geprüft wird.

Gleichzeitig fordert der ADFC Berlin den Senat dazu auf, mit der Verkehrswende weiter zu machen und berlinweit weitere Pop-Up-Radwege anzuordnen. Friedrichshain-Kreuzberg tut genau das in Zusammenarbeit mit dem Senat und kündigt einen neuen Pop-Up-Radweg in der Lindenstraße an. Bereits Anfang Oktober gab das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bekannt: Die beklagten Pop-Up-Radwege müssen vorerst nicht zurückgebaut werden. Bis das Gericht eine Entscheidung über das vom Senat angefochtene Verwaltungsgerichtsurteil gefällt hat, bleiben die Radwege bestehen.

Verwandte Themen

Demo gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100

A100-Chaos auf der Elsenbrücke: Das Nachsehen haben Fuß und Rad

Berlin, 25.9.2025. Verkehrssenatorin Bonde will den Radweg auf der Elsenbrücke in eine Autospur umwandeln: Das hätte…

Wimmelbild autofreies Berlin

Anne Gläser: »Deutschland ist ein Auto-Land, aber Berlin keine Auto-Stadt«

Im Gespräch mit Anne Gläser über die Pläne des „Volksentscheids Berlin autofrei“ und warum gerade Autofahrer*innen von…

Radfahrender fährt neben parkenden Autos und wir von fahrenden Kfz zu knapp überholt.

Sicherheit für Radfahrende: Mindestens 1,5 Meter Kfz-Überholabstand

Beim Überholen müssen Autofahrer:innen 1,5 Meter seitlichen Abstand zu Radfahrenden einhalten. Warum dieser Abstand…

Mit Lastenrädern mehr als 16 Mal um die Erde

Wie aus einer verwegenen Idee im ADFC Berlin rund 200 freie fLotte-Lastenräder für die ganze Stadt wurden. Ein…

Beim Park(ing)Day werden Parkplätze zu kleinen Parks

Park(ing) Day am 16. September 2022

Grün statt grau: Zum Park(ing) Day eroberten sich die Menschen in ganz Berlin die Stadt zurück. Mit verschiedenen…

Aus raus, Leben rein. Paris, Wien, Madrid zeigen bereits: Wer den Kfz-Verkehr aktiv einschränkt, schafft mehr Lebensqualität für alle.

Abkehr von der autogerechten Stadt

Berlin muss die Stadt revitalisieren, indem es den Kfz-Verkehr reduziert und entschleunigt.

Warum wir nie wieder etwas von „Radfahrerin erfasst“ lesen wollen!

Erfasst, touchiert, übersehen - warum Sprache in Polizeimeldungen und Artikeln die Wahrnehmung von Unfällen beeinflusst…

Berlin zählt Mobilität: ADFC Berlin & DLR rufen zu Citizen Science-Projekt auf

Berliner:innen schaffen Wissen: Im Rahmen des Projekts „Berlin zählt Mobilität“ sollen 100 Zählgeräte den Verkehr auf…

Radweg am Flughafen Kopenhagen

ADFC fordert Anbindung des Flughafens BER ans Radverkehrsnetz

Während moderne Flughäfen – wie in Amsterdam, Frankfurt oder Kopenhagen – ganz selbstverständlich an das Radwegenetz der…

https://berlin.adfc.de/artikel/pop-up-radwege-gekommen-um-zu-bleiben

Bleiben Sie in Kontakt