Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Teilnehmende mit Abstand auf Fahrradstern 2020

Fahrradstern 2020 © ADFC Berlin / Daniel Pepper

Fahrradstern 2020: Radfahrende fordern mit Corona- Abstand mehr Platz fürs Rad

Radfahrende fordern mit Corona-Abstand auf knapp 60 km-langen Sternstrahlen „Mehr Platz Fürs Rad!“ - Zu der Corona-sicheren Aktionsform hatte der Berliner Fahrrad-Club aufgerufen.

Heute wurde in Berlin zum ersten Mal als Fahrradstern unter dem Motto „Straßen für alle – Mehr Platz Fürs Rad!“ protestiert. Zu der Corona-sicheren Aktionsform hatte der Berliner Fahrrad-Club aufgerufen. Auf einem Stern mit Strahlen in der Länge von insgesamt fast 60 Kilometern, so lange wie knapp einmal von Berlin nach Potsdam und zurück, haben rund 600 Menschen mit ausreichend Abstand zu einander, ein Zeichen für sicheres Fahrrad fahren gesetzt. Den Stern haben Radfahrende auf vorab festgelegten Standorten mit Schildern und in roten Shirts im Zentrum Berlins gebildet.

„Gerade in der Corona-Krise steigen immer mehr Menschen aufs Fahrrad. Doch trotz neuer Pop-Up Radwege, ist sicheres Radfahren längst nicht überall in der Stadt möglich. Denn der Großteil des öffentlichen Raums ist nach wie vor dem Pkw vorbehalten. Radwege sind hingegen viel zu schmal oder gar nicht erst vorhanden. Mit unserem Protest als Fahrradstern fordern wir Senat und Bezirke dazu auf, endlich den Fahrradboom an oberste Stelle zu setzen und jetzt mehr Platz auf Berlins Straßen für Menschen zu schaffen, die sich klimafreundlich, sicher und gesund mit dem Fahrrad fortbewegen wollen“, sagt Frank Masurat, zuständig für Politik im Vorstand des ADFC Berlin.

Eine Zunahme des Radverkehrs zeigen etwa die Auswertungen der automatischen Radverkehrszählstellen in der Stadt für April 2020 im Vergleich zu April 2019. Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist zu erwarten, dass auch in Zukunft mehr Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit, in die Kneipe oder zum Sport fahren. Damit dann alle sicher unterwegs sind, braucht es endlich eine deutlich schnellere Umsetzung des Mobilitätsgesetzes.

„Die neuen Pop-Up Radwege sind sinnvoll und waren an vielen Stellen wie etwa dem Kottbusser Damm längst überfällig. Doch eine Stadt, die mit guten und breiten Radwegen Groß und Klein zum Fahrradfahren einlädt, haben wir noch lange nicht. Damit wichtige Maßnahmen für den Radverkehr nicht an der Bezirksgrenze enden, darf die Umsetzung nicht alleine den Bezirken überlassen werden. Hier muss sich der Senat durchsetzen und dem Mobilitätsgesetz entsprechend endlich ein flächendeckendes Netz für Radfahrende bereitstellen“, fordert Frank Masurat.

Unter dem Motto „Straßen für alle – Mehr Platz Fürs Rad!“ protestierten Radfahrende heute als Fahrradstern für sichere, breite Radwege. Statt zu einer gemeinsamen Fahrrad-Demonstration, hatte der ADFC Berlin in diesem Jahr Corona-sicher zu einer individuellen Protestaktion aufgerufen. Über ein Online-Tool konnten sich Interessierte einen Standort im Zentrum Berlins buchen und alleine oder zu zweit mit dem Fahrrad dorthin fahren. Die Standorte lagen ungefähr 100 Meter voneinander entfernt. Über die App „Critical Maps“ konnten sich die Protestierenden ansteckungsfrei vernetzen und zusammen digital das Bild eines Sterns aus Menschen mit Fahrrädern bilden. Ausgangspunkt des Fahrradsterns war der Große Stern in Berlin-Mitte. 

Verwandte Themen

Diskussionsrunde "Stadt für alle"

Visionen von Frauen für die Stadt für alle

Warum werden Debatten um Mobilität und Stadtplanung meist von Männern dominiert? Was ändert eine weibliche Perspektive…

Autobahn GmbH und Radverkehr?

Seit Sommer 2023 sind in Berliner Grünflächen Schilder zu sehen, die Geh-/Radwege der Autobahn GmbH zuordnen. Was…

Menschen bei einer Mahnwache für einen getöteten Radfahrer auf der Straße

18.01.2025 #VisionZero-Demo und Geisterrad-Mahnwache in Pankow

Erstmals in diesem Jahr ist ein Radfahrer ums Leben gekommen: Am 14.01.2025 stürzt ein 56-jähriger Mann mit dem Fahrrad…

Sternfahrt 2021 auf der Autobahn

ADFC-Fahrradsternfahrt 2022: Rückblick und Wissenswertes

Am 12. Juni 2022 fand die große ADFC-Sternfahrt statt. Aus Berlin und der ganzen Region fuhren zehntausende…

ADFC Berlin beim Klimastreik

Wir machen ernst: Verkehrswende jetzt!

Das Fahrradwahljahr neigt sich dem Ende zu. Wir waren laut und haben viel bewegt. Doch unsere Arbeit ist noch nicht…

Menschen fahren bei einer Fahrrademonstration um das Rote Rathaus

09.08.2024: Radwegestopp 2.0? #Nichtmituns!

Am 9.8.2024 demonstrieren wir auf drei Routen: Aus Westend, Lichtenberg und Steglitz kommen Radfahrende am Roten Rathaus…

Wimmelbild autofreies Berlin

Anne Gläser: »Deutschland ist ein Auto-Land, aber Berlin keine Auto-Stadt«

Im Gespräch mit Anne Gläser über die Pläne des „Volksentscheids Berlin autofrei“ und warum gerade Autofahrer*innen von…

Tempo 30 Schild

ADFC-RadForum am Mittwoch, 19. Juli 2023, 19 Uhr: Tempo 30

Tempo 30 erhöht die Sicherheit, fördert den Rad- und Fußverkehr und mindert den Verkehrslärm. Wie kann T30 für Straßen…

Menschen halten vor dem Roten Rathaus diverse Berliner Ortsteilschilder in die Höhe

Radwegestopp? Nicht mit uns! Demo am 8. September 2024

Radschnellwege? Gestoppt! Fahrradparkhäuser? Gestoppt! Dringend benötigte Radwege? Gestoppt! Nicht mit uns! Am 8.…

https://berlin.adfc.de/artikel/erster-fahrradstern-radfahrende-fordern-mit-corona-abstand-mehr-platz-fuers-rad-1

Bleiben Sie in Kontakt