Demo gegen den Weiterbau der A100

Mai 2021: A100 stoppen – Lebenswertes Berlin für alle!

Fahrraddemo für die Verkehrswende und gegen den Weiterbau der A100.

Trotz Klimakrise und Mobilitätsgesetz gibt Berlin 2021 noch 200.000 € pro Meter für eine Autobahn aus. Der ADFC Berlin schloss sich mit anderen Verbänden und Berliner Clubs zusammen gegen dieses Mammut-Projekt, das mit Nachhaltigkeit nichts zu tun hat. Wir riefen zur gemeinsam Fahrraddemo auf!

Seit Jahrzehnten hinkt der Verkehrssektor beim Klimaschutz hinterher. Statt klimaschädliche CO2-Emissionen zu senken, wird munter an den nächsten Kilometern Autobahn gebaut. Während andere Städte wie New York, Seoul, Paris ihre Stadtautobahnen zurückbauen, wächst die fragwürdige A100 in Berlin weiter und weiter, und soll immer teurer werden. Der ADFC-Fahrradklima-Test zeigt: Radfahrende in Berlin sind mit den Wegen fürs Rad noch nicht zufrieden. Statt den Kfz-Verkehr zu fördern, muss Berlin jetzt stadtweit in klimafreundliche Radinfrastruktur investieren.

Wir wollen Berlin zu einer lebenswerten Stadt für alle machen. Wir wollen Mobilität für alle und keinen weiteren Meter Autobahn! 
Es ist Zeit, den Protest per Fahrrad auf die Straße zu tragen!

Deshalb haben wir am Pfingstmontag, den 24. Mai 2021 zu unserer zweiten gemeinsamen Fahrraddemo aufgerufen.

Im Osten der Stadt wird eine Schneise durch Berlin geschlagen und werden Pläne einer Stadt im Stil der 50er Jahre zementiert: gebaut für Autos, nicht für Menschen. Die Autobahn A100 von Neukölln nach Treptow ist im Bau; der nächste Abschnitt durch Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg bis zur Storkower Straße ist beschlossen.

Im Westen der Stadt wird die in den 50er Jahren gebaute Autobahn saniert und ausgebaut, für Autos, nicht für Menschen. Der A100 werden die Autobahndreiecke Funkturm und Charlottenburg sowie die Autobahn und Brücken zwischen beiden komplett neu gebaut und bei der Gelegenheit vergrößert und in der Kapazität erhöht. Eine Einpassung der Ersatzbauten in Stadtstrukturen wird abgelehnt, und statt dessen werden hohe Dämme und Wände geplant. “Die neue Talbrücke über die Spree könnte zur Schließung einer großen Lücke der Fahrradinfrastruktur mit genutzt werden”, vertritt Henning Voget aus dem Landesvorstand des ADFC. Das wird aber vom grünen Verkehrssenat als nicht benötigt verweigert, und die Chance sehenden Auges vergeudet.

Wir sagen: Schluss damit! Wir wollen Mobilität für alle und eine lebenswerte Stadt – keinen weiteren Meter Autobahn!

Deutschland hat sich den Pariser Klimazielen verpflichtet, Berlin hat den Klimanotstand ausgerufen. Im Verkehrssektor müssen wir jetzt die Emissionen drastisch senken. Und für Klimagerechtigkeit braucht es noch mehr: eine echte Mobilitätswende und weniger Autos!

Wir wollen eine vielfältige Stadt mit sauberer Luft, öffentlichen Parks und Clubkultur. All das ist durch die A100 in Gefahr! Deshalb protestierten wir mit einer großen Fahrraddemo unter dem Motto „A100 stoppen – Lebenswertes Berlin für alle“. 
 

Gemeinsam forderten wir:

• Sofortiger Baustopp der A100 und aller Autobahnprojekte bundesweit!

• Den 16. Bauabschnitt (Neukölln-Treptow) sinnvoll nutzen – mit Platz für Menschen auf dem Rad und zu Fuß, für den ÖPNV, für Kulturveranstaltungen und bezahlbare Wohnungen!

• Autobahn-Millionen aus dem Bundesverkehrswegeplan umwidmen für klimafreundliche Mobilität!

Als Berliner*innen, als Radfahrer*innen und Klimaschützer*innen nahmen wir uns auf der A100 den Platz, der sonst nur Menschen mit Auto zugänglich ist – das ist in Berlin nur ein Drittel der Bürger*innen. Mit Tausenden Fahrrädern auf der Autobahn forderten wir ein nachhaltiges und lebenswertes Berlin für alle!

Zu dieser Demo riefen auf:  

  • ADFC Berlin
  • Aktionsbündnis A100 stoppen!
  • Changing Cities
  • Fridays for Future Berlin
  • Berlin4Future
  • Parents for Future
  • Sand im Getriebe Berlin
  • Ende Gelände Berlin
  • VCD Nordost
  • Grüne Jugend Berlin
  • Extinction Rebellion
  • Rebel Riders
  • Interventionistische Linke Berlin
  • Volksentscheid Berlin autofrei
  • Powershift
  • Bündnis Berliner Straßen für alle
  • BUND Berlin
  • Else/Renate
  • ://about blank

 

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https://berlin.adfc.de/artikel/a100-stoppen-lebenswertes-berlin-fuer-alle-3

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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