Hinweise zu Mahnwachen und der Geisterradaufstellung
Mit der Mahnwache gedenken wir der oder des Getöteten und setzen ein Zeichen für mehr Sicherheit. Wir geben euch hier Hinweise, was dabei zu beachten ist.
Kommt ein Radfahrender in Berlin bei einem Verkehrsunfall ums Leben, stellt der ADFC Berlin regelmäßig ein weißes Geisterrad zur Mahnung und Erinnerung auf. Der Volksentscheid Fahrrad beteiligt sich mit seinem Trägerverein Changing Cities und seinen bezirklichen Netzwerken seit 2016 daran.
Mit der Mahnwache gedenken wir der oder des Getöteten und setzen ein Zeichen für mehr Sicherheit. Wir stellen das Geisterrad unabhängig von der Unfallursache und der Schuldfrage, über die Gerichte erst Monate später entscheiden, auf. Wir laden alle dazu ein, ihr Mitgefühl zu zeigen und sich mit uns für mehr Sicherheit einzusetzen.
Bitte beachtet dabei folgende Hinweise:
- Wenn möglich, kommt in weißer oder heller Kleidung, etwa einem weißen T-Shirt. Wer eines hat, trägt ein “Ride of Silence”-T-Shirt.
- Wir bringen zur Mahnwache solche T-Shirts mit und geben sie gegen Spende ab.
- Wir bemühen uns um gute Akustik (Megaphon bzw. gute Box) für die Ansprache und bitten während der Schweigeminute um Ruhe.
- Die Mahnwachen sind als Versammlung angemeldet und werden durch die Polizei Berlin geschützt.
- Der ADFC Berlin sowie Journalisten fertigen ggf. Foto- und Videoaufnahmen an. (Wer damit nicht einverstanden ist, meide bitte die Kameras.)
- Die Gedenkminuten der Ruhe werden üblicherweise auf der Straße sitzend abgehalten. Dazu könnt ihr euch eine Unterlage zum Sitzen mitbringen.
- Wenn es voll ist, sollten Fahrräder vor der Veranstaltung außerhalb des gesperrten Straßenbereichs angeschlossen werden, um genügend Platz zu haben. Bei ausreichend Platz kann das Fahrrad mit auf die Fahrbahn gelegt werden.
Begonnen hat der ADFC Berlin das Geisterrad-Projekt Anfang 2009. Für die elf im Laufe des Jahres 2008 getöteten Menschen wurden erstmals weiße Fahrräder aufgestellt. In den Folgejahren stellten Aktive jeweils im Frühjahr solche Mahnmale auf zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik durch die Polizei. Seit Ende 2017 erfolgen Mahnwache und Geisterrad-Aufstellung zeitnah nach der polizeilichen Todesmeldung von radfahrenden Menschen im Berliner Verkehr. Die weißen Fahrräder bleiben üblicherweise bis zum Totensonntag des darauffolgenden Jahres stehen und erinnern an den oder die Verstorbene:n. An rund 200 Unfallorten hat der Verein so inzwischen Geisterräder aufgestellt.