Aktive bessern Wuhlewanderweg aus © Langenberg

Ein Anfang ist gemacht

Die Pfützen auf dem Wuhlewanderweg in Biesdorf sind seit Langem ein Ärgernis. Jetzt griffen Aktive zu Schaufel und Walze und besserten einen Abschnitt aus. Damit ist ein Anfang gemacht, der das Grünflächenamt hoffentlich inspiriert, weiterzumachen

Seit Jahren ist die Ausbesserung des Wuhlewanderweges durch das Straßen- und Grünflächenamt insbesondere im Abschnitt zwischen der B1/5 und dem S- und U-Bahnhof Wuhletal ein wiederkehrender Wunsch beim Bürgerhaushalt. Auch der FahrRat des Bezirks hat schon Beschlüsse dazu gefasst. Doch getan hat sich bislang - nichts. Immer noch stehen bei und lange nach Regengüssen in tiefen Löchern großflächige Pfützen, z.B. unterhalb der Biesdorfer Höhe. Ist es trocken, gefährden die dann verhärteten Furchen Menschen, die hier mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Durch Ausweichen nehmen die angrenzenden Grünanlagen Schaden.

Jetzt griffen Aktive und Freund:innen der ADFC-Stadtteilgruppe Wuhletal, des Netzwerks Fahrradfreundliches Marzahn-Hellersdorf und von Fridays for Future in Marzahn-Hellersdorf zu Schaufel, Schubkarre und Walze und besserten provisorisch einen ersten Abschnitt nördlich der B1/5 aus. 2,5 Kubikmeter Lehm-Sand-Gemisch, zertifiziert und für diese Art von Ausbesserung geeignet, ließen sie sich anliefern und schritten zur Tat. Unterstützt wurden sie auch von Vorbeikommenden.

Positive Reaktionen von Vorbeifahrenden ließen nicht lange auf sich warten. „Endlich", „Vielen Dank", „Toll, dass das mal jemand macht", hörten die Aktiven immer wieder. Denn andere Strecken für den Fuß- und Radverkehr sind in diesem Abschnitt weit und breit nicht gut nutzbar. Egal ob über die Blumberger-Damm-Brücke und Köpenicker Straße oder die Chemnitzer Straße, hier fehlt in Nord-Süd-Richtung eine durchgehende Radverkehrsinfrastruktur. Der alte Kaulsdorfer Ortskern ist ebenso wie der Biesdorfer Friedhofsweg durch Kopfsteinpflaster nur bedingt fahrradgeeignet. Der Wuhlewanderweg ist daher auch eine Verkehrsader und nicht nur ein schlimm vernachlässigter Sport- und Erholungsraum und touristischer Anziehungspunkt im Bezirk.

Nach Aushärten des aufgebrachten Materials sollte der Weg auch bei Regenwetter nun besser nutzbar sein. Das Material ist ein zertifiziertes Naturprodukt und für Gewässer unschädlich. Die Kosten für Material und Anlieferung betrugen ca 440 Euro, die aus Spendengeldern zur Verfügung standen. Die freilich nicht professionelle Arbeitsleistung der Ehrenamtlichen ist...geschenkt.

„Wieviel mehr hätte für den Wuhlewanderweg – und für weitere bröckelnde Wege im Bezirk – geschafft werden können für die 80.000 Euro, die das Straßen- und Grünflächenamt für die am Biesdorfer Baggersee abgekippten Steinblöcke ausgegeben hat", fragte die Sprecherin der ADFC-Stadtteilgruppe, Grit Lehmann. Sie hofft, dass die Aktion das Straßen- und Grünflächenamt inspiriert, die Instandhaltung und das Instandsetzen des Wuhlewanderweges und weiterer öffentlicher Wege anzupacken. „Die in demokratischen Prozessen vorgebrachten Bürgeranliegen – schlicht nach nutzbarer Infrastruktur – sollten nicht jahrelang ignoriert werden“, so Grit Lehmann.

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