
Fahrraddemo am 11. April 2025 zur Begrüßung der Pläne für den Bau von Fahrradstraßen auf der Belziger Straße und der Monumentenstraße © ADFC Schöneberg | Claudia Thiele
Zwei neue Fahrradstraßen für Schöneberg: Monumentenstraße und Belziger Straße!
Der ADFC Schöneberg begrüßt den geplanten Umbau der Monumentenstraße und der Belziger Straße zu Fahrradstraßen!
Beide Straßen sind Teil der Radroute 1 (RR1) – der "Wannseeroute" – einer der wichtigsten überbezirklichen Radialrouten im Berliner Radverkehrsnetz. Die RR1 verbindet die Berliner Mitte mit Dahlem und Steglitz-Zehlendorf und sorgt für eine schnelle, direkte Nord-Süd-Verbindung für Radfahrende.
Monumentenstraße:
Als zentrale Verbindung zwischen Schöneberg und Kreuzberg ist die Monumentenstraße ein wichtiger Baustein für den Alltagsradverkehr. Ihr Umbau wird die Verkehrssicherheit auf dieser wichtigen Strecke erhöhen und ein deutliches Zeichen für die Verkehrswende im Bezirk Tempelhof-Schöneberg setzen.
Belziger Straße:
Im Akazienkiez gelegen, wird die Belziger Straße – gesäumt von Wohnstraßen, Kitas, Spielplätzen, Cafés, Restaurants, kleinen Läden und Geschäften – zur Fahrradstraße. Auch sie gehört zur Radroute 1. Mit ihrem Umbau wird die Aufenthaltsqualität im Kiez deutlich steigen und die sichere Mobilität für alle Menschen vor Ort gestärkt. Radfahrende erhalten mehr Komfort und Sicherheit beim Befahren dieser alltäglich viel genutzten Nebenstraße mitten im Schöneberger Kiez!
Qualität und Sicherheit zählen: Fahrradstraßen nach Standard umsetzen!
Fahrradstraßen müssen sicher und komfortabel gestaltet werden – für alle, auch für Kinder. Grundlage dafür ist der Leitfaden Fahrradstraßen des Landes Berlin, der verbindliche Standards setzt.
Eine kompakte Zusammenfassung dieser Standards findet ihr hier beim ADFC Berlin: Umsetzung von Fahrradstraßen.
Wir unterstützen das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg bei der Einhaltung dieser Anforderungen und fordern die konsequente Umsetzung in ganz Berlin:
- Fahrgassenbreite von mindestens 4 Metern plus Sicherheitstrennstreifen von 0,75 Metern zum ruhenden Verkehr.
- Fahrbahnbreite von mindestens 5,50 Metern zur Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges.
- Vorrang des fließenden Radverkehrs vor parkenden Fahrzeugen.
- Längsparken statt Schräg- und Senkrechtparken, wo möglich.
- Berücksichtigung von Lieferverkehren und Stellplätzen für schwerbehinderte Personen.
Diese Standards sind entscheidend für eine sichere Nutzung – insbesondere um Sichtbeziehungen zu verbessern und gefährliche Dooring-Unfälle zu verhindern.
Engagement wirkt: Demo-Teilnahmen und bezirklicher Mut
Der Weg zur Umsetzung war nicht einfach:
Obwohl die Planungen für die neuen Fahrradstraßen längst vorlagen, verweigerte die Senatsverwaltung für Mobilität (SenMVKU) im Rahmen der aktuellen Haushaltskürzungen die Finanzierung.
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg handelt eigenständig!
Der Bezirk finanziert die Umbauten nun aus eigenen Mitteln, trotz knapper Kassen und personeller Engpässe. Dieser Schritt hat unseren Respekt und unsere Anerkennung!
Gerade in Zeiten, in denen die Berliner Große Koalition die Prioritäten im Straßenverkehr wieder stärker auf den Autoverkehr setzt, ist solch ein klares Bekenntnis zum Radverkehr und zur Verkehrswende ein starkes Zeichen.
Wir haben als ADFC Schöneberg gemeinsam mit dem Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg an mehreren Demonstrationen teilgenommen, um die Umsetzung zu unterstützen:
- Broken-Heart-Demo für die Fahrradstraße
- Demo Monumentenstraße am 14.3.
- Aktion Monumentenstraße am 11.4.
Veränderungen brauchen politischen Mut und den Druck einer aktiven Zivilgesellschaft!
Danke an alle Verbände, Inis, Organisationen und Radaktivist:innen, die den Einsatz für die Fahrradstraßen in Schöneberg unterstützt haben. Und natürlich an das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, insbesondere die Abteilung Straßen und Grünflächen!