Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Telraam - Wir zählen

Telraam - Wir zählen © cc-by-nc - www.telraam.net

Unsere Fenster zählen den Verkehr

Geschwindigkeitsüberschreitungen auf unseren Straßen, Luftverschmutzung, Verkehrslärm und mangelnde Verkehrssicherheit sind Themen, die uns als ADFC Stadtteilgruppe Treptow-Köpenick bewegen.

Wir möchten etwas tun, um unsere Wohngebiete lebenswerter zu gestalten. Verkehrszählungen durch Bürgerinnen und Bürger sind aus unserer Sicht eine Möglichkeit, um nachhaltige Lösungen auf der Basis realer Mobilitätsdaten von der Politik einzufordern und die Umsetzung der von der Verwaltung implementierten Lösungen zu kontrollieren.

Wir brauchen Messungen, die Autos, Schwerfahrzeuge, öffentliche Verkehrsmittel, Radfahrende und Fußgehende erfassen. Verkehrszählungen sind derzeit teuer, zeitlich begrenzt und erfassen selten alle Verkehrsarten. In Treptow-Köpenick gibt es derzeit nur am Kaisersteg eine offiziell vom Berliner Senat installierte Fahrradzählstelle. Dies ist aus unserer Sicht (viel) zu wenig, um den wachsenden Bedarf für eine nachhaltige Radinfrastruktur zu belegen (sofern dieser Bedarf anhand von Fahrradverkehrszahlen durch Zählung zwingend vorgeschrieben ist).

Bürgerwissenschaft (Citizen Science) füllt blinde Flecken

Bis jetzt waren Verkehrszählungen, die auf Dauer über viele Verkehrsteilnahme-Arten angelegt sind, oftmals ein „blinder Fleck“ oder in der Anzahl sehr gering und in der Lage geografisch breit gestreut (siehe www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/verkehrsplanung/radverkehr/weitere-radinfrastruktur/zaehlstellen-und-fahrradbarometer/). Insbesondere wenn es um kooperatives Handeln zwischen Öffentlicher Verwaltung und bürgergesellschaftlicher Initiative ging, fehlt es weitgehend an passenden Projekten zur Verkehrszählung.

Das in unserem Projekt verwendete Gerät ermöglicht es, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen und gute Ergebnisse bei Verkehrszählungen zu erzielen. Die Bürgerwissenschaft liefert Daten für die Kieze, in denen wir wohnen, arbeiten und uns erholen. Damit werden sowohl im Programm und der Strategie der Smart City Berlin, wie im Bereich des Programms der Digitalisierung (Digitale Agenda Berlin) die Ressourcen der Verkehrszählung für das Verkehrsmanagement entwickelt und ausgebaut. Die Daten können von den Bezirksämtern und deren unteren Straßenverkehrsbehörden, von der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) und der Verkehrsregelungszentrale (VKRZ), sowie von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) genutzt werden, um Infrastruktur, Ampeln und Verkehrsmanagementpläne effizienter und effektiver zu gestalten. Die Daten können von öffentlicher Hand und bürgerlichen Organisationen für den jeweiligen konstruktiven Beitrag zur Untersetzung (Ausgestaltung und Umsetzung) des Berliner Mobilitätsgesetzes verwendet werden.
 

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Aus den 70ern ins Jahr 2022: Vorsichtig optimistisch

In Steglitz-Zehlendorf gibt es Potential. Doch wird es genutzt? In unserer radzeit-Reportage nehmen wir den Bezirk im…

Radfahren auf der Kantstraße? Aber bitte nur sicher!

Wir rufen am 15.12.2025 erneut zur Fahrraddemo in der Kantstraße auf, denn: Seit über einem Jahr wird über die…

Das Berliner Projekt Radbahn

Überdacht Radfahren: Das Berliner Projekt Radbahn

Berlins erster überdachter Fahrradweg: Das innovative Vorhaben der Radbahn steht Berlin gut zu Gesicht. Jetzt muss die…

Mädchen auf Fahrrad mit einem Schild auf dem steht: Mein Leben ist mehr wert als ein Parkplatz

Fahrraddemo in Schöneberg am 24. November 2023: Für gute, sichere Radwege!

Was nützen Radwege, die nur ein bisschen schützen? Wir sagen „Nein“ zu den neuen, schlechten Plänen für den Radweg in…

Die Kidical Mass startet in Pankow auf der Ossietzkystraße, eine Fahrradstraße seit 2020.

Zukunftsmusik in Pankow

Es gibt viele tolle Pläne für Pankows Fahrradfahrer:innen, davon umgesetzt wurde bisher wenig. Eine Bestandsaufnahme in…

Poller-Reihe im Bellermannkiez: Der Fuß- und Radverkehr fließt.

Im Interview: „Wir müssen die Angst verlieren, Dinge auf die Straße zu bringen“

Almut Neumann, Bezirksstadträtin in Berlin-Mitte, im radzeit-Interview über Verkehrssicherheit im Bezirk, Kiezblocks und…

Spandau? Stillstand für das Fahrrad

Seit Jahren geht in Spandau in Sachen Fahrrad kaum etwas voran, Millionen Euro für den Radwegeausbau blieben ungenutzt…

Ungeschützter Radstreifen auf Marienfelder Allee

Wo zwischen Himmel und Hölle nur eine Kreuzung liegt

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist Spitzenreiter beim Radwegebau. Doch während in Schöneberg das Radnetz erlebbar…

Die Müllerstraße: Die Poller verteilen den öffentlichen Raum konsequent da um, wo es nötig ist.

Mit Pollerbü kommt Schwung nach Mitte

Lange fristete der Radverkehr im Bezirk Mitte ein stiefmütterliches Dasein, doch plötzlich ploppen hier und da Poller…

https://berlin.adfc.de/artikel/wirzaehlen

Bleiben Sie in Kontakt