Die Alberichstraße ist als Fahrradstraße in den Kreuzungsbereichen unterbrochen © Heike Langenberg
Weitere Fahrradstraßen für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf gefordert
Die Alberichstraße in Biesdorf-Süd war im Mai 2000 die erste Fahrradstraße Berlins. Sie ist immer noch die einzige im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Das muss sich dringend ändern. Weitere fünf Straßen hat der FahrRat Marzahn-Hellersdorf beschlossen.
Neue Fahrradstraßen sollen dazu beitragen, dass der Bezirk fahrradfreundlicher wird. Fünf konkrete Vorschläge, die der FahrRat beschlossen hat, gibt es schon. Mit dabei ist die Wulkower Straße; sie verlängert die Alberichstraße als Fahrradstraße nach Norden in Richtung Elsterwerdaer Platz.
Zudem hat der FahrRat die Einrichtung von Fahrradstraßen in folgenden Straßenzügen beschlossen:
- Mosbacher Straße (Kaulsdorf Süd)
- Cottbusser Straße (Hellersdorf)
- Glambecker Ring/Parsteiner Ring (Marzahn)
- Heerstraße/Eschenstraßen/Roedernstraße (Kaulsdorf Süd/Mahlsdorf Süd)
- Münsterberger Weg (Kaulsdorf, Beschluss 12/22)
Doch auch dreieinhalb Jahr nachdem das Mobilitätsgesetz in Berlin in Kraft ist, ist im Bezirk keine weitere Fahrradstraße eingerichtet worden. Das bezeichneten die Teilnehmer:innen des FahrRats nach der Auftaktsitzung in diesem Jahr als „sehr enttäuschend“. Während der Sitzung hatte die Verwaltung, die Frage, ob es Pläne zur Einrichtung von Fahrradstraßen geben, verneint. Mehr noch: Sie konnte nicht einmal eine einzige der durch FahrRat-Beschlüsse geforderten fünf Fahrradstraßen nennen.
Das erstaunt, denn die Verwaltung hatte sich bereits 2019 zur Cottbusser Straße als Fahrradstraße bekannt. Im Juni 2020 hatte sie sogar mitgeteilt, dass Planungen dazu in Arbeit seien. Daher hatte der FahrRat Anfang 2022 erneut mit einem Beschluss gefordert, Fahrradstraßen zügig zu bauen.
Die Alberichstraße ist – 22 Jahre nach ihrer Einrichtung als Fahrradstraße – in die Jahre gekommen. Jeweils in den Kreuzungsbereichen mit querenden Straßen wird die Fahrradstraße aufgehoben und zur Tempo-30-Zone. Die Vorfahrtregelung – überwiegend rechts vor links trotz teilweise roter Fahrbahnmarkierung in Richtung der Fahrradstraße – begünstigt jedoch Missverständnisse. Auch die Piktogramme, die die Straße als Fahrradstraße ausweisen, sind nicht mehr zeitgemäß. „Wir fordern möglichst durchgehende Vorfahrtregelung für Fahrradstraßen mit eindeutiger Markierung”, sagte die Sprecherin der AFDC-Stadtteilgruppe Wuhletal, Grit Lehmann.
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