Radfahren auf der Kantstraße? Aber bitte nur sicher! Auf zur 3. Raddemo am 20.1.
Der geschützte Radstreifen auf der Kantstraße soll abgeschafft werden. Die Folgen wären ein zugeparkter Radstreifen und eine erneute Gefährdung von Radfahrenden. Wir sagen: Nicht mit uns und rufen zur 3. gemeinsamen Raddemo am 20.1. um 17.30 Uhr auf.
Der geschützte Radstreifen auf der Kantstraße soll wieder abgeschafft werden. Das plant die Senatsverwaltung, weil die Feuerwehr im Brandfall nicht genug Platz für ihre Drehleitern auf der Straße haben soll. Dabei gibt es längst bessere Lösungen, die Radfahrende nicht wieder gefährden.
Wir haben die Probe gemacht – und sind entsetzt! Fast immer steht ein Kfz verkehrswidrig im Weg! Fast immer sind Radfahrende gefährdet. Das kann die Senatsverwaltung doch nicht ernsthaft wollen.
Ungeschützte Radwege werden oft zugeparkt, so dass Radfahrende sich in den fließenden Autoverkehr einfädeln müssen und dabei stark gefährdet sind. Dies haben wir an zwei zufällig ausgewählten Tagen in der Kantstraße selbst beobachtet und dokumentiert.
Am Donnerstag, den 9.1., haben wir zwischen 13.30 und 14.30 Uhr die Situation auf der nördlichen Seite der Kantstraße auf dem Abschnitt zwischen Krumme Straße und Wilmersdorfer Straße ausgewertet. Dasselbe haben wir am Sonnabend, 11.1., zwischen 10.00 und 11.00 Uhr auf der südlichen Seite zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und Wilmersdorfer Straße wiederholt. An diesen Stellen verläuft der Radweg auf der Fahrbahn und ist mit einer durchgezogenen Linie markiert – absolutes Halteverbot und damit genauso, wie es die Senatsverwaltung für die gesamte Kantstraße vorsieht.
Ergebnis: Bei unseren Beobachtungen am Donnerstag war der Radweg an 38 von 60 Minuten zugeparkt, teilweise von mehreren Fahrzeugen. Nur an 22 Minuten (36 Prozent) war er frei. Am Samstag waren innerhalb einer Stunde sogar nur 16 Minuten ohne Hindernis (26 Prozent). Die längsten Störungen des Radverkehrs gingen dabei von Lieferfahrzeugen und Paketzustellern aus. Am häufigsten behinderten Pkw, die teilweise nur kurz, teilweise aber auch minutenlang auf dem Radweg warteten.
„Eine Lösung, die Radfahrende erneut gefährdet, ist keine Lösung, sondern ein Problem“, sagt Karl Grünberg, Pressesprecher vom ADFC Berlin.
Bisher sieht es auf weiten Teilen der Kantstraße so aus: geschützter Radstreifen, Parkstreifen, Kfz-Spur. Um Platz für die Drehleitern der Feuerwehr zu machen, verkündete die Senatsverwaltung für Verkehr, dass Radweg und Parkstreifen getauscht werden sollten. Nach dem Tausch gäbe es zuerst den Parkstreifen, dann den nun nur noch ungeschützten Radstreifen und die Kfz-Spur.
Das wäre de facto ein Rückschritt für die Sicherheit und eine massive Gefährdung von Radfahrer:innen durch Zweite-Reihe-Parker, durch Raser:innen und Dooring.
Am 18. November und am 16. Dezember demonstrierten wir mit bereits mit mehreren hundert Menschen gegen den Tausch und für eine Lösung für alle: geschützter Radstreifen, Busspur, Kfz-Spur und damit genügend Platz für die Feuerwehr.
Jetzt rufen zu einer dritten gemeinsamen Kantstraßen-Raddemo auf, denn wir brauchen Sicherheit für alle und nicht noch mehr Rückschritte.
Wann: Montag, 20.1.2025, 17:30 Uhr
Wo: Savignyplatz
Wir fordern die Bezirksverordnetenversammlung und den zuständigen Verkehrsstadtrat auf, die Planung der Senatsverwaltung nicht umzusetzen, sondern zu einer sicheren Lösung für alle zu kommen.
Zur Demo rufen auf:
- ADFC Berlin
- ADFC City West
- Changing Cities
- Greenpeace Berlin
- Netzwerk Fahrradfreundliches Charlottenburg Wilmersdorf
- Respect Cyclists
- VCD Nordost
- Volksentscheid Berlin autofrei