Wegweiser

Foto: (c) Stefan Jacobs © (c) Stefan Jacobs

Mit Kind und Rückenwind

 

Drei Vorschläge für entspannte Familientouren von Stefan Jacobs

 

Mit Kind und Rückenwind

Wer mit Kindern radelt, hat besondere Ansprüche: Nicht zu weit soll es sein, die Landschaft als einziges Highlight wäre zu wenig und jeder Kilometer mit dem Auto ist einer zu viel. Dass Start und Ziel mit der Bahn unkompliziert erreichbar sein sollten und man unterwegs was zu essen bekommen möchte, kommt noch hinzu. Gibt es das alles zusammen im Berliner Umland? Ja, gibt’s. Drei Vorschläge für entspannte Familientouren von Stefan Jacobs

 

Tour 1: Angermünde – Joachimsthal

Länge: 26 km; Highlights in Joachimsthal: +2×2 km
Highlights: NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle, Wolletz mit Burger-Laden, Glambeck mit Fahrradkirche und Taubenturm, Joachimsthal mit Badestellen, Biorama-Aussicht, Kaiserbahnhof, Werbellinsee
→: RE3 nach Angermünde 1x/h
←: RB63 von Joachimsthal 1x/h, Umstieg in Eberswalde
Karte: „Barnim-Schorfheide“ (Esterbauer RK-BRA06)

Tour: Vom Bahnhof Angermünde durch die City zum Radweg am Ufer des Mündesees. Ein km auf der Landstraße nach Kerkow ist unvermeidlich, dann links und durch Kerkow zur Blumberger Mühle. Ab hier geht’s autofrei durch den Wald nach Wolletz, wo es im alten Dorfkonsum köstliche Burger gibt. Hinter dem Ort gibt es einen Seezugang, aber keinen Strand. Hinter ein paar Hügeln überquert man die A11, passiert Glambeck mit Fahrradkirche und Taubenturm. Die Landstraße vom Ortsausgang geradeaus ist zwei km kürzer als die beschilderte Radroute, aber etwas rumpliger. In Joachimsthal geht’s hinterm Bahnübergang nach links – ent­weder direkt zum Bahnhof oder weiter zu den Highlights.

Tour 2: Baruth – Golßen – Drahnsdorf

Länge: 32 km (Wildpark: +2×1 km)
Highlights: Schloss Baruth, Wildpark Johannismühle, Museumsdorf Glashütte, Spreewaldhof Golßen, Kanow-Mühle und Gutshof Sagritz
→: RE5 nach Baruth 1x/h
←: RE5 von Drahnsdorf alle 2h
Karte: „Dahme-Seengebiet“ (Esterbauer RK-BRA08)

Tour: Vom Bahnhof aus bleibt man links der B96 und dreht eine Runde durch den Schlosspark. Am Kreisverkehr geht’s auf dem Radweg an der B96 weiter. Nach vier km zweigt rechts der Weg zum hübsch im Wald gelegenen Wildpark Johannismühle ab, auf dem man hinterher auch wieder wegfährt. Via Klasdorf geht’s auf kleiner Landstraße zum Museumsdorf Glashütte, in dem es viel zu sehen und zu essen gibt. Hinterm Parkplatz am Ortsausgang zweigt ein Sträß­­chen nach Rietzneuendorf ab. Dort geht’s rechts auf den Dahme-Radweg, an einer Binnendüne vorbei und nach Golßen. Dort an der Am­pel über die B96, geradeaus weiter zum Marktplatz. Von da evtl. Abstecher zum Spreewaldhof-Laden (am Stadtwall 500 m nach rechts zur Bahnhofstr. 1), sonst südostwärts auf dem Dahme-Radweg aus Golßen heraus und fast autofrei an der historischen Kanow-Mühle (mit Hof­­laden) vorbei via Sagritz (mit Gutshof und Spielplatz) nach Drahnsdorf. Der letzte km zum Bahnhof hat keinen Radweg, ist aber passabel zu fahren.

Tour 3: Fürstenberg – Lychen – Templin

Länge: 44 km, Therme Templin: +2×1,5km
Highlights: Himmelpfort mit Weihnachts­­­­mannstube, Klosterruine, Kräuter­­garten; Lychen mit Floßmuseum, Floß­­­touren, Badestellen; Alt Placht mit Kirchlein im Grünen; Templin mit Bade­stellen und Therme
→: RE5 bis Fürstenberg 1x/h
←: RB 12 ab Templin-Stadt 1x/h
Karten: „Ruppiner Land“ und „Uckermark“ (Esterbauer RK-BRA05 und 02)

Tour: Vom Bahnhof auf Luisen- und Gelderner Str. nordwärts zur B96. Auf deren anderer Seite beginnt die Ravensbrücker Dorfstr. (leider ohne Radweg). Man fährt rechts an der „Müttergruppe“ vorbei und besucht je nach Gemüt und Alter der Kinder die KZ-Gedenkstätte. Hinter der geht’s autofrei nach Himmelpfort. Kloster und Weihnachtspostamt sind links der Dorfstraße, der Kräutergarten rechts, Einkehrmöglichkeiten beiderseits. Am Ortsausgang zweigt der Radweg (Tour Brandenburg) links ab und führt nach Lychen, wo es mehrere schöne Badestellen gibt. Oberhalb von Zens- und Platkowsee nach Alt Placht und auf der kleinen Straße nach Gandenitz. Von dort beschildert und größtenteils autofrei nach Templin. Da die Strecke relativ lang und z. T. hügelig ist, eignet sie sich eher für größere Kinder.

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https://berlin.adfc.de/artikel/mit-kind-und-rueckenwind

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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