Görlitzer Park: Keine Nachtschließung!
Wir kritisieren die Pläne, den Görlitzer Park nachts zu schließen - damit würde es für Radelnde deutliche Verschlechterungen geben, ohne die Probleme zu lösen. Deshalb haben wir uns an Bürgermeister und Verkehrssenatorin gewandt.
Wir haben unsere Bedenken gegen eine Einzäunung und Nachtschließung des Görlitzer Parks zunächst an den Regierenden Bürgermeister herangetragen. Sein Büro hat uns an den Senat für Mobilität verwiesen. Dann haben wir fast den gleichen Brief an Senatorin Schreiner geschrieben und eine Antwort der Staatssekretärin Stutz erhalten. Zuletzt haben wir dann der neuen Senatorin Bonde geschrieben. Wir haben auch an der Demonstration im März 2024 gegen die Schließung teilgenommen.
Unser Argumente gegen eine Schließung sind:
Wir sehen ein Problem für uns als Radfahrer und Fußgänger, da für uns der Park nicht nur ein Aufenthaltsort ist, sondern sehr wichtig als Querung zwischen Falckensteinstraße und Glogauer Straße. Auch nachts findet hier viel Verkehr statt, insbesondere am Wochenende. Morgens fahren vor sechs Uhr Leute durch den Park zur Arbeit, und genießen auch kurze Fahrtstücke im Grünen.
Diese Verbindung würde durch eine nächtliche Schließung des Parks unterbrochen werden. Sowohl Fußgänger als auch Radfahrer müssten dann einen bis zu 700 Meter langen Umweg nehmen. Beim Radverkehr wäre mit einer deutlichen Fahrzeitverlängerung zu rechnen, beim Fußverkehr umso mehr.
Die südliche Umfahrung um den Park führt über das Görlitzer Ufer, welches gegenwärtig umgestaltet wird. Wir hoffen hier auch ohne Parkschließung auf eine entsprechende gut beleuchtete Umgestaltung des Straßenraums. Es erscheint allerdings aus Sicherheitsgründen wenig plausibel, einen kurzen Weg durch einen Park durch einen längeren Weg durch eine parkähnliche Umgebung zu ersetzen. Es gibt keine Garantie, dass nicht auch auf dem neuen, dann sogar längeren Weg Gefahren durch Kriminalität drohen.
Die nördliche Umfahrung über die Skalitzer Straße führt größtenteils über viel zu schmale und zudem schadhafte Hochbordradwege. Besonders problematisch ist hier der Abschnitt Skalitzer Straße / Oppelner Straße in Richtung Osten, unmittelbar vor der Kreuzung Schlesische Straße: Hier ist der Radweg zu schmal und in einem schlechten Zustand, es gibt Konflikte mit Rechtsabbiegern in die Schlesische Straße und hier laufen auch viele Fußgänger – Betrunkene und Touristen – auf dem Radweg. In Gegenrichtung sieht es ähnlich aus.
In Richtung Osten ist außerdem der Abschnitt zwischen Wrangelstraße und Oppelner Straße zu erwähnen. Hier ist der Radweg im wohl schlechtesten Zustand dieser Strecke. Zudem ist er durch einen niedrigen Bordstein vom Bürgersteig getrennt, der im Zusammenhang mit seinem Zustand, dem Bewuchs und der Beleuchtung zu einem großen Sturzrisiko führt, sodass dieser Weg als Umleitung ebenfalls nicht geeignet ist.
(Bild von Boris Niehaus / Wikipedia, CC BY-SA 3.0)