Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Umlaufsperre und Schranken in Spandau

Umlaufsperre und Schranken in Spandau © Kartendaten: OpenStreetMap contributors (data available under Open Database License, see openstreetmap.org/copyright) und Geoportal Berlin / Radverkehrsnetz, Fotos: Johannes Petzold, Jochen Schmidt

Spandaus schlimmste Schikanen

Umlaufsperren sollen dazu dienen, den Fuß- und Radverkehr nur mit reduzierter Geschwindigkeit passieren zu lassen. Wir schauen uns drei der schlimmsten Vertreter in Spandau genauer an.

Umlaufsperren und Schranken („Schikanen“) sind vielleicht gut gemeint, aber meist schlecht gemacht, zu eng und teilweise gefährlich. Oft werden Spezialräder wie Tandems, Handbikes, Lastenräder oder Fahrräder mit Anhänger, aber auch Rollstühle und Kinderwagen, am Passieren stark behindert. Ein Video des ADFC Flensburg demonstriert dies anschaulich (siehe Link rechts).

Der ADFC empfiehlt deswegen auf Umlaufsperren zu verzichten und stattdessen mit Pollern, Fahrbahnverengungen und Markierungen zu arbeiten (siehe Link zu entsprechendem Artikel rechts).

In Spandau gibt es laut Openstreetmap 32 Umlaufsperren, 269 Schranken und 167 Poller als Modalfilter. Viele der Schranken und Poller sind dabei für den Radverkehr nicht relevant.

Umso ärgerlicher sind jedoch die Umlaufsperren und Schranken auf dem geplanten Radvorrang- und Ergänzungsnetz sowie den großen touristischen Radwegen: Mauerradweg, Havelradweg, Radfernweg Berlin-Kopenhagen und Havellandradweg.

Wir setzen uns dafür ein, dass sämtliche Schikanen durch geeignetere Maßnahmen ersetzt werden.

Bis es soweit ist möchten wir hier drei der schlimmsten Vertreter vorstellen.

Platz 3: Halbschranke nahe Umspannwerk Teufelsbruch auf dem Havelradweg und Radfernweg Berlin-Kopenhagen

Heimtückisch durch unvermitteltes Auftauchen hinter einer im Sommer überwucherten engen Rechtskurve.

Platz 2: Doppelte Halbschranke im Park Scharfe Lanke auf dem Havelradweg

Diese Umlaufsperre existiert erst seit 2022. Offensichtlich werden auch bei Neubauten derartige Schikanen immer noch errichtet. Der Trampelpfad auf der linken Seite zeigt eindrucksvoll den "Nutzen".

Platz 1: Umlaufsperre am Bahnübergang Bötzowbahn im Spektegrünzug auf dem Havellandradweg

Spezialräder können entweder nur durch Anheben und Umsetzen oder gar nicht passieren. Keine drei Kilometer nördlich am Bahnübergang direkt am Güterbahnhof Johannesstift wird derweil auf einem Forstweg eindrucksvoll demonstriert, dass auch ein Bahnübergang ohne Umlaufsperre möglich wäre.

(Text von Johannes Petzold)

Verwandte Themen

Im Interview mit Urban Aykal „Mein Ziel ist, dass wir ganz vorne mitmischen“

Urban Aykal ist seit Dezember 2021 als Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen für…

Mädchen auf Fahrrad mit einem Schild auf dem steht: Mein Leben ist mehr wert als ein Parkplatz

Fahrraddemo in Schöneberg am 24. November 2023: Für gute, sichere Radwege!

Was nützen Radwege, die nur ein bisschen schützen? Wir sagen „Nein“ zu den neuen, schlechten Plänen für den Radweg in…

Radfahren auf der Kantstraße? Aber bitte nur sicher! Auf zur 3. Raddemo am 20.1.

Der geschützte Radstreifen auf der Kantstraße soll abgeschafft werden. Die Folgen wären ein zugeparkter Radstreifen und…

Im Interview mit Filiz Keküllüoglu, Bezirksstadträtin für Verkehr in Lichtenberg

Im Interview: Die neue Bezirksstadträtin für Verkehr Filiz Keküllüoğlu über die ausgebremste Verkehrswende in…

Gemeinsam sicher auf der Kantstraße! Demo am 16.12.2024

Weil die Feuerwehr nicht genügend Platz für Drehleitern hat, sollen Radfahrer:innen auf der Kantstraße wieder gefährdet…

In Trippelschritten zur Verkehrswende

Vom Kunger-Kiez bis Schmöckwitz, von der Köpenicker Altstadt, über den Plänterwald bis zu Landesgrenze Richtung…

Hans-Joachim Legeler an der Gehrenseebrücke Lichtenberg

Lichtenberg: Kein Paradies fürs Rad!

Lichtenberg bleibt Radverkehrs-Schlusslicht. Doch die Aktiven des ADFC Berlin kämpfen weiter und können mit der neuen…

Die Müllerstraße: Die Poller verteilen den öffentlichen Raum konsequent da um, wo es nötig ist.

Mit Pollerbü kommt Schwung nach Mitte

Lange fristete der Radverkehr im Bezirk Mitte ein stiefmütterliches Dasein, doch plötzlich ploppen hier und da Poller…

"Das geht nicht über Nacht" - Interview mit Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel

Weniger Durchgangsverkehr in den Kiezen, Parkraumbewirtschaftung, geschützte Radfahrstreifen: Bezirksbürgermeister…

https://berlin.adfc.de/artikel/die-familienfreundlichste-radtour-durch-spandaus-norden-1

Bleiben Sie in Kontakt