Spandaus schlimmste Schikanen
Umlaufsperren sollen dazu dienen, den Fuß- und Radverkehr nur mit reduzierter Geschwindigkeit passieren zu lassen. Wir schauen uns drei der schlimmsten Vertreter in Spandau genauer an.
Umlaufsperren und Schranken („Schikanen“) sind vielleicht gut gemeint, aber meist schlecht gemacht, zu eng und teilweise gefährlich. Oft werden Spezialräder wie Tandems, Handbikes, Lastenräder oder Fahrräder mit Anhänger, aber auch Rollstühle und Kinderwagen, am Passieren stark behindert. Ein Video des ADFC Flensburg demonstriert dies anschaulich (siehe Link rechts).
Der ADFC empfiehlt deswegen auf Umlaufsperren zu verzichten und stattdessen mit Pollern, Fahrbahnverengungen und Markierungen zu arbeiten (siehe Link zu entsprechendem Artikel rechts).
In Spandau gibt es laut Openstreetmap 32 Umlaufsperren, 269 Schranken und 167 Poller als Modalfilter. Viele der Schranken und Poller sind dabei für den Radverkehr nicht relevant.
Umso ärgerlicher sind jedoch die Umlaufsperren und Schranken auf dem geplanten Radvorrang- und Ergänzungsnetz sowie den großen touristischen Radwegen: Mauerradweg, Havelradweg, Radfernweg Berlin-Kopenhagen und Havellandradweg.
Wir setzen uns dafür ein, dass sämtliche Schikanen durch geeignetere Maßnahmen ersetzt werden.
Bis es soweit ist möchten wir hier drei der schlimmsten Vertreter vorstellen.
Platz 3: Halbschranke nahe Umspannwerk Teufelsbruch auf dem Havelradweg und Radfernweg Berlin-Kopenhagen
Heimtückisch durch unvermitteltes Auftauchen hinter einer im Sommer überwucherten engen Rechtskurve.
Platz 2: Doppelte Halbschranke im Park Scharfe Lanke auf dem Havelradweg
Diese Umlaufsperre existiert erst seit 2022. Offensichtlich werden auch bei Neubauten derartige Schikanen immer noch errichtet. Der Trampelpfad auf der linken Seite zeigt eindrucksvoll den "Nutzen".
Platz 1: Umlaufsperre am Bahnübergang Bötzowbahn im Spektegrünzug auf dem Havellandradweg
Spezialräder können entweder nur durch Anheben und Umsetzen oder gar nicht passieren. Keine drei Kilometer nördlich am Bahnübergang direkt am Güterbahnhof Johannesstift wird derweil auf einem Forstweg eindrucksvoll demonstriert, dass auch ein Bahnübergang ohne Umlaufsperre möglich wäre.
(Text von Johannes Petzold)