
Demo gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100 © ADFC Berlin / SuSanne Grittner
A100-Chaos auf der Elsenbrücke: Das Nachsehen haben Fuß und Rad
Berlin, 25.9.2025. Verkehrssenatorin Bonde will den Radweg auf der Elsenbrücke in eine Autospur umwandeln: Das hätte fatale Folgen für den Rad- und Fußverkehr. ADFC Berlin kommentiert die aktuelle Situation.
Die von Frau Bonde vorgestellten Änderungen auf der Elsenbrücke wären fatal - für den Rad- sowie für den Fußverkehr. Die Elsenbrücke ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Ost und Süd. Rad- und Fußverkehr sind durch Regelverstöße durch Autofahrende massiv gefährdet. Die aktuelle übersichtliche Streckenführung zum Schutz für Menschen zurückzubauen, bedeutet Konflikt- und Unfallzunahme auf Ansage. Rad und Fuß würden damit auf unübersichtliche und gefährliche Kreuzungspunkte gedrängt werden.
Verkehrssenatorin Bonde hat alle Warnung aus Bezirken und Verbänden ignoriert und kein vernünftiges Konzept für die enorme Verkehrsbelastung rund um die Elsenbrücke entwickelt. Nun hinterher die am stärksten wachsenden Mobilitätsgruppen - Fuß, Rad und Bus - darunter leiden zu lassen, ist fahrlässig.
Der vorgeschlagene Zwei-Richtungs-Radweg bedeutet eine Zick-Zack-Führung des Radverkehrs durch diverse Engstellen. Der Busverkehr ist durch die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 zum Erliegen gekommen. Das wäre alles vermeidbar, wenn der 16. Bauabschnitt bis zur Fertigstellung der Elsenbrücke wieder geschlossen wird. Perspektivisch muss der 16. Bauabschnitts zur Stadtstraße umgewidmet werden, sodass der Bau auch vom Umweltverbund genutzt werden kann.
Die Elsenbrücke wird durch die vorgeschlagene Führung auch für den Radverkehr zum gefährlichen Nadelöhr: Engstellen mit 2-Richtungs-Führung sind eine Gefahrenquelle. Auch Kinder, Jugendliche und Eltern fahren über die Elsenbrücke zur Schule oder zum Sport, genauso wie ältere Menschen, Studierende und Berufstätige. Für Pendler:innen aus den Außenbezirken ist die Elsenbrücke die einzige Anbindung vom Bahnhof Ostkreuz nach Süden. Mit der neuen Führung entstehen zusätzlich Engstellen im Konflikt mit dem Fußverkehr. Frau Bonde nimmt damit Konflikte zwischen Fußgänger:innen und Radfahrenden in Kauf, die vermeidbar wären. Auch die Probleme der BVG wären nicht gelöst, weil in dem Plan keine Busspur geplant ist. Konkret heißt das: Die Pläne von Verkehrssenatorin Bonde bringen keine Verbesserungen für den Busverkehr, die Busse der BVG stecken so weiterhin im Autostau.