Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

ein silbernes Fahrrad mit Lichterkette und Schild auf dem steht: Verkehrswende jetzt

Verkehrswende jetzt! Damit Radfahrende auch in der dunklen Jahreszeit sicher von A nach B kommen. Lichterfahrt-Demo endete vor dem Roten Rathaus © Karl Grünberg / ADFC Berlin

500.000 Euro für den Radverkehr – mehr gibt es nicht.

Die Senatspläne haben es in sich: Ab 2026 sollen die Mittel des Postens „Verbesserung für den Radverkehr“ auf ein Minimum reduziert werden. Der ADFC Berlin kritisiert das als „verkehrspolitische Farce“.

Der Berliner Senat hat sich zusammengesetzt und überlegt, worin er 2026 bis 2028 investieren möchte. Herausgekommen ist eine stattliche Liste, die sich „Investitions-Planungen“ nennt. Darin sind auch hunderte Millionen von Euro für diverse Kfz-Straßenneubauprojekte veranschlagt. Darunter fällt auch die Tangentialverbindung Ost mit insgesamt 351 Millionen Euro, wobei bis 2028 schon einmal 26,5 Millionen Euro fällig werden.

Investitionen zur Verbesserung des Radverkehrs sind unter dem Titel „72016“ zusammengefasst. Waren hier im Jahr 2025 noch 6,5 Millionen vorgesehen, reduziert der Senat diesen Posten ab 2026 auf 500.000 Euro pro Jahr.

Das ist eine verkehrspolitische Farce. Mit 500.000 Euro kann man vielleicht zwei, drei Radwege sanieren oder ein, zwei neue Radwege bauen. Das war es dann aber auch schon. 

„Wir erleben ein massives Ungleichgewicht. In den Kfz-Verkehr wird investiert, der Radverkehr wird nahezu auf null gesetzt und das in einer Stadt, in der Autoverkehr Jahr für Jahr abnimmt“, sagt Karl Grünberg, Pressesprecher des ADFC Berlin. 

Die aktuellen Zahlen der Verkehrsmengenerhebung ergeben ein eindeutiges Bild: Seit 1998 hat der Autoverkehr in Berlin von 110 Prozent auf 94 Prozent abgenommen – gemessen am Referenzjahr von 1991. Verdoppelt hat sich hingegen der Radverkehr, zugenommen hat außerdem die Nutzung des ÖPNV. 

„Der Senat sollte seine Investitionen an den Verkehrsarten ausrichten, die am meisten von den Berliner:innen genutzt werden – und das sind nun mal das Fahrrad, die Bahn oder der Fußverkehr“, sagt Karl Grünberg vom ADFC Berlin.

alle Themen anzeigen

Radverkehr stärken & Mitglied werden

Unterstütze den ADFC Berlin, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile:

  • deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutzversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr!
Jetzt Mitglied werden

Verwandte Themen

Schwerlastenrad der Marke Velogista

Hindernisse auf der Strecke

2014 wurde Velogista als Genossenschaft und Hoffnungsträgerin für grüne City-Logistik gegründet. Aber das Unternehmen…

Teilnehmende mit Abstand auf Fahrradstern 2020

Fahrradstern 2020: Radfahrende fordern mit Corona- Abstand mehr Platz fürs Rad

Radfahrende fordern mit Corona-Abstand auf knapp 60 km-langen Sternstrahlen „Mehr Platz Fürs Rad!“ - Zu der…

ADFC Berlin befragt Neumitglieder: Mehr Pop-Up-Radwege, bitte!

Wir haben unsere neuen Mitglieder befragt! Knapp 330 Menschen haben uns gesagt, was sie sich von uns als Verband und von…

Gruppenfoto aus Abgeordneten, Mitarbeitenden und ADFC-Mitgliedern

Erste Parlamentarische Radtour des Berliner Abgeordnetenhauses

Am 23. Mai 2025 fand zum ersten Mal eine Parlamentarische Radtour auf Berliner Landesebene statt. Parlamentarier:innen…

Mit Geisterrädern gedenken wir den getöteten Radfahrerinnen und Radfahrern.

Verkehrssicherheitsprogramm 2030: Der Umsetzungswille fehlt

Die Unfallstatistik zeigt weiter bestürzend viele Unfälle, insbesondere ältere Menschen und Fußgänger:innen sind…

Mit Lastenrädern mehr als 16 Mal um die Erde

Wie aus einer verwegenen Idee im ADFC Berlin rund 200 freie fLotte-Lastenräder für die ganze Stadt wurden. Ein…

Kinder auf Fahrraddemo

Die Straßen den Kindern: Kidical Mass-Aktionswochenende am 14. / 15. Mai 2022

Am Aktionswochenende 14. & 15. Mai setzten wir mit bunten Fahrraddemos der KIDICAL MASS deutschlandweit ein Zeichen für…

Ein weißes Geisterrad für den verstorbenen Radfahrer

Sind Radfahrer:innen wirklich selber schuld?

11 Radfahrer:innen sind 2024 im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Die Berliner Polizei führt in ihrer Statistik acht…

Bessere Sicht und mehr Platz fürs Rad: Fahrradbügel an Kreuzungsecken

Sichere Kreuzungen durch mehr Fahrradstellplätze

Fahrradbügel an Kreuzungsecken: Eine einfache Maßnahme macht Kreuzungen sicherer und schafft gleichzeitig mehr Platz…

https://berlin.adfc.de/artikel/500000-euro-fuer-den-radverkehr-mehr-gibt-es-nicht

Bleiben Sie in Kontakt