Schild mit Kilometeranzeige für Radfahrende nach Köpenick, Oberschöneweide

Unser Tourentipp führt uns in den Berliner Osten bis nach Köpenick. © Ursel Gester

Tourentipp: Einmal Berlin, bitte!

Dieser Berliner Radtouren-Tipp bietet viele grüne Wege, Wasserblicke und interessante Stadtgeschichte. Start und Ziel ist der ADFC-Velokiez am Gleisdreieck-Park.

Der Blick auf den Wasserfall am Kreuzberg kurz nach dem Start ist ein passender Auftakt. Auf der Tour sehen wir viel Wasser: die Spree, den Rummelsburger See, die Wuhle und zwei Kanäle. Doch erstmal geht es durch den quirlig-touristischen Teil Kreuzbergs. Der Radweg in der Bergmannstraße (Tempo 10!) mündet hinter dem Marheinekeplatz in eine ruhige Fahrradstraße. In der Körtestraße wurden sogar versenkbare Poller eingebaut. Vorbildlich!

Am Maybachufer ist dann der Landwehrkanal erreicht, eine gute Fahrradstraße führt weiter am Neuköllner Schifffahrtskanal entlang. Als Kontrast zu so viel Radleridylle beeindruckt oder erschrickt auf dem Weg zum Treptower Park der Blick in den gigantischen Trog der A100-Baustelle. Die Spree erreichen wir bei der Insel der Jugend mit der Abteibrücke. Dahinter ist der Rummelsburger See zu sehen, den wir auf der Tour noch umrunden werden.

Plänterwald, Eierhäuschen und Spreepark

Direkt an der Spree führt ein bequemer Fuß- und Radweg zum Plänterwald am Spreepark-Gelände vorbei. Bis 2026 soll der Freizeitpark wiederaufgebaut sein, inklusive Riesenrad-Revival. Der moderne Biergarten am hübsch restaurierten historischen Ausflugslokal „Eierhäuschen“ ist bereits eröffnet.

„Hier können Familien Kaffee kochen“die Idee entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Treptower Gasthaus „Spreebudike“, unweit des Eierhäuschens. Der Brauch verbreitete sich im ganzen Berliner Umland: Nur Geschirr und heißes Wasser mussten bezahlt werden, die Ausflügler brachten Kaffeepulver und Speisen mit. So wurde Freizeit im Grünen für viele bezahlbar. Die BVG-Fähre F11 bringt uns in kurzen zwei Minuten über die Spree.

Wuhlheide, Eisern Union und Köpenick

Der Name täuscht, die Wuhle ist in der Wuhlheide nicht zu sehen. Dafür viel Grün und ein Volkspark mit Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ). Mit etwas Glück sieht man die Parkeisenbahn um die Kurve biegen, manchmal sogar mit Dampflok. Vorbei am Stadion An der Alten Försterei geht es auf fragwürdigen „Radwegen“ hinein nach Köpenick. Erfolgreicher Fußballclub – schlechte Verkehrsplanung? Entschädigt wird man mit Wasser in allen Himmelsrichtungen: Spree, Alte Spree, Müggelspree, Dahme. An der Anlegestelle Luisenhain lässt es sich prima pausieren.

Wuhletal

Über den idyllischen Katzengrabensteg schlängeln wir uns zur Wuhle. Links, rechts – vier Brücken und beschauliche fünf Kilometer bis zum Abzweig in die Biesdorfer Schmetterlingswiese. Man könnte jetzt an der Wuhle bis Ahrensfelde weiterradeln. Aber das wäre nun doch eine andere Route – und wird, weil`s so schön ist, häufig als ADFC-Tour angeboten.

U-/S-Bahn-Spotting und Plattenbau-Idylle

In Biesdorf-Süd gelangen wir an der U- und S-Bahn-Strecke auf eine entspannte autofreie Strecke parallel zu den Schienen. Am Tierpark Friedrichsfelde vorbei sind wir mitten in der Splanemann-Siedlung. Was auf den ersten Blick als idyllische Reihenhäuser mit leuchtend roten Fassaden daherkommt, entpuppt sich als die erste Plattenbausiedlung Deutschlands (erbaut zwischen 1926 bis 1930). Hier lohnt sich ein Stopp an der Informationstafel.

Rummelsburger See – Molecule Men

An der Rummelsburger Spree-Bucht kann man vielfältige Eindrücke sammeln: schicke, neue Siedlungen sowie alternative Szene an und auf dem Wasser. Die Halbinsel Stralau mit Dorfkirche, historischem Speichergebäude und dem alten, blauen Werftkran kann auf einem interessanten Uferweg zu Fuß umrundet werden. Mit einem Abstecher zu den fotogenen Molecule Men verabschieden wir uns von der Spree. Auf dem frisch sanierten Mauerweg mit Kirschbaumallee rollen wir am Landwehrkanal entlang wieder zurück. Die legendäre Admiralbrücke, das Gelände am Urbanhafen und das Prinzenbad sind noch drei bekannte Kreuzberger „Hotspots“ am Weg zum ADFC-Velokiez.

Tourendaten

Streckenlänge: 50 Kilometer

Zustand: gut befahrbare, glatte Wege. Einige Fuß-/Radwege, deswegen bitte Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Die Strecke kann an mehreren S-Bahn-Stationen verkürzt werden. Die BVG-Fähre F11 verkehrt normalerweise alle 20 Minuten.

Tipp: Schieben und Schauen
Maybachufer (Neukölln):
- Dienstag und Freitag: 11:00-18:30 Uhr Wochenmarkt
- Samstag 11:00-17:00 Uhr Stoffmarkt


ADFC-Radtouren

Die Radtouren des ADFC Berlin haben eine lange Tradition. Sie werden bereits seit der Gründung des Vereins angeboten. Inzwischen ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren. Das Angebot ist vielfältig und reicht von gemütlich bis sportlich. Es geht durch Berlin und Brandenburg, aber auch in andere Bundesländer und nach Polen. Unsere beliebten Radreisen führen unter anderem in die Berge und an die Ostsee. Die Radtouren haben unterschiedliche Schwerpunkte. Mal stehen Kultur und Stadt im Vordergrund, mal sind es besonders reizvolle Landschaften mit viel Natur. Besondere Highlights sind immer mit dabei. Einige Radtouren werden für besondere Zielgruppen angeboten: für Kinder und Familien oder Mountainbike-, Gravel- und Rennradfahrer*innen.

Radfahren in Gemeinschaft macht besonders viel Spaß. Vierzig engagierte und ausgebildete ADFC-TourGuides gehen gerne mit euch auf Tour. Wir freuen uns darauf.

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