Sichere Kreuzungen in Reinickendorf - Schwerpunktthema im Februar 2023
Immer wieder machen uns Radunfälle betroffen, deshalb hat sich die Stadtteilgruppe auf ihrer letzten Sitzung mit diesem Thema näher befasst.
Die meisten schweren Unfälle mit Radfahrenden geschehen an Kreuzungen. Die Stadtteilgruppe hat sich deshalb mit den Unfallzahlen und dem Kreuzungsdesign in Reinickendorf auseinander gesetzt.
Außerdem läuft zur Zeit noch das Bürgerbeteiligungsverfahren zur Barrierefreiheit und Sicherheit an Kreuzungen: Bewohner sind aufgerufen, Anregungen und Verbesserungswünsche an Straßenkreuzungen (im Nebenstraßennetz) an das Bezirksamt zu melden.
Auf dem Treffen der Stadtteilgruppe Reinickendorf im Februar wurden daher die Unfallschwerpunkte der vergangenen Jahre genauer unter die Lupe genommen.
Schnell zeigte sich: Es sind im wesentlichen die großen Hauptstraßenkreuzungen, an denen es zu Unfällen kam; einige davon leider auch mit tödlichem Ausgang. Folgende drei Großkreuzungen führen die Liste an:
- Der Bereich um den Kurt-Schumacher-Platz, insbesondere die Kreuzung Scharnweberstraße, Kapweg, Gotthardstraße.
- Der Bereich am Paracelsus-Bad: Kreuzung Lindauer Allee/Roedernallee
- und der Bereich Franz-Neumann-Platz, Kreuzung Holländerstraße, Markstraße, Residenzstraße.
Für alle Kreuzungen gilt, dass es mehrspurige Abbiegestreifen für den motorisierten Verkehr gibt, sodass es hier tendenziell leichter zu gefährlichen Verkehrssituationen kommen kann. Trotz guter Sichtbeziehungen haben sich tödliche Abbiegeunfälle an diesen Kreuzungen ereignet. Bei näherer Betrachtung mussten wir feststellen, dass es keine schnellen und einfachen Lösungen gibt, um hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Eine Überprüfung der Ampeln, ob nicht grundsätzlich eine getrennte Signalisierung für den abbiegenden Verkehr möglich ist, könnte ein erster Schritt sein.
In der Diskussion wurde deutlich, dass Radfahrende, die selbst abbiegen wollen, sich an diesen Kreuzungen oft unwohl fühlen – und im Zweifel das indirekte Abbiegen dem Queren von (mehreren) Fahrspuren vorziehen. Auch über die Einfärbung von Radstreifen in rot wurde gesprochen: dies wird allgemein als eine Möglichkeit für eine erhöhte Aufmerksamkeit (von PKW-Fahrern) gesehen. Zugleich besteht aber die Gefahr, dass Radfahrende sich hier in einer trügerischen Sicherheit vermuten.
Die gezeigten Bilder und Zahlen sind für die Mitglieder der STG in der ADFC-Cloud nachzulesen.
Wir danken Harald für die Vorbereitung und den sehr informativen Vortrag.