Mehrere Tausend Menschen protestierten am Pfingstmontag gegen den Weiterbau der A100 mit einer Fahrraddemo über die Autobahn.

Mehrere Tausend Menschen protestierten am Pfingstmontag gegen den Weiterbau der A100 mit einer Fahrraddemo über die Autobahn. © A100-Netzwerk / Björn

Breiter Protest in Berlin: A100 stoppen – Lebenswertes Berlin für alle!

In Berlin formiert sich eine breite Protestbewegung gegen den umstrittenen Weiterbau der Stadtautobahn A100. Der ADFC Berlin ist vorne mit dabei.

Berlin hat sich seit 2018 mit dem Mobilitätsgesetz dem Vorrang für den klimafreundlichen Fuß-, Rad und öffentlichen Verkehr verschrieben. Doch Ende März 2022 verkündete das Ministerium von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, er will mitten in der Klimakriseden Weiterbau der umstrittenen A100 um jeden Preis durchsetzen.

Ein Weiterbau der Stadtautobahn durch Friedrichshain und Lichtenberg würde mehr Abgase, mehr Lärm und mehr Autostau in die Stadt bringen. Mit der Verlängerung der A100 würde Berlin Fläche für Wohnungen, lebendige Kieze, Clubkultur, Grünflächen und Kleingärten verlieren. Für eine lebenswerte Hauptstadt braucht es den Rückbau, keinen Weiterbau der A100! Mitten in der Klimakrise braucht es Investitionen in den klimafreundlichen Verkehr, nicht in den Kfz-Verkehr!

Seit Jahrzehnten hinkt der Verkehr beim Klimaschutz hinterher. Statt klimaschäd­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­liche CO2-Emissionen zu sen­­­­­­ken, wird auch in Berlin munter an den nächs­­­­­­ten Ki­­lo­­­­­­­­­­­metern Autobahn gebaut. Mehr Auto­­­­­­bahnkilometer ziehen mehr Kfz-Verkehr an – eine fatale Entwicklung in Zeiten der Klimakrise. Mit 200.000 Euro pro Meter Asphalt ist die A100 das teuerste Autobahnprojekt in Deutschland. Während andere Metropolen wie New York, Seoul oder Paris ihre Stadtautobahnen längst wieder zurückbauen, wächst die A100 in Berlin weiter und weiter – auf Kosten von Wohnungen, Kleingärten und Clubs, die für den Autobahnbau plattgemacht werden sollen. Statt Wege für zu Fuß Gehende und Rad­­­­­­­­­­fahrende ziehen sich mehr und mehr Autopisten durch die Stadt.

Dass die Berliner:innen mit den Radwegen noch nicht zufrieden sind, zeigt der ADFC-Fahrradklima-Test 2020. Gemeinsam mit einem breiten Netzwerk aus Zivilgesellschaft und Clublandschaft fordern wir Berlin auf, jetzt stadtweit in ein klimafreundliches Radnetz zu investieren, statt den Kfz-Verkehr zu fördern. Bereits mehrmals hat ein breites Bündnis mit zahlreich besuchten Fahrraddemos ein Zeichen gegen den Weiterbau der A100 gesetzt.

Zu dem breiten Netzwerk gehören neben dem ADFC Berlin, das Aktionsbündnis A100 stoppen!, Changing Cities, Fridays for Future Berlin, Berlin4Future, Parents for Future, Sand im Getriebe Berlin, Ende Gelände Berlin, VCD Nordost, Grüne Jugend Berlin, Extinction Rebellion, Rebel Riders, Interventionistische Linke Berlin, Volksentscheid Berlin autofrei, Powershift, Bündnis Berliner Straßen für alle, BUND Berlin und die Techno-Clubs ://about blank und Else/Renate.

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https://berlin.adfc.de/artikel/a100-stoppen-lebenswertes-berlin-fuer-alle-2

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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