Elf Demos für eine kindgerechte Verkehrspolitik. Dazu zählen: sichere und breitre Radwege, Tempo 30, sichere Bereiche rund um Schulen und Kitas, Foto: Karl Grünberg / ADFC Berlin

Pressemitteilung zur Kidical Mass in Berlin: „Jeder Radweg ist ein Schulweg

Tausende Kinder, Jugendliche und ihre Eltern werden am 23. und 24. September durch Berlin rollen und sich für eine kindgerechte Verkehrspolitik einsetzen. ADFC Berlin, Changing Cities und VCD Nordost organisieren dafür Kidical Mass-Demos.

Gemeinsame Presseeinladung zur Kidical Mass am 23. und 24. September in Berlin

„Jeder Radweg ist ein Schulweg - und Kinder wollen sicher und selbstständig unterwegs sein.“

Berlin, 18. September 2023

Ein breites Bündnis von ADFC Berlin, Changing Cities, VCD Nordost und BUND Berlin und weiteren organisiert am 23. und 24. September elf Kinder-Fahrraddemos in ganz Berlin. Tausende Kinder, Jugendliche und ihre Eltern werden am Samstag und am Sonntag unter anderem durch Mitte, Schöneberg, Tempelhof und Lichtenberg rollen und sich für eine kindgerechte Verkehrspolitik einsetzen. Bundesweit werden auf der Kidical Mass hunderte Demos mit zehntausenden Kindern erwartet.

Kinder wollen selbstständig unterwegs sein. Sie wollen selber zur Schule laufen und sie wollen mit dem Fahrrad zum Sport oder zu Freunden fahren. Doch häufig werden sie ausgebremst, weil die Straßen viel zu gefährlich sind – und die Eltern müssen dann den Transport übernehmen. Es braucht endlich eine kindgerechte Verkehrspolitik: Fahrradwege müssen breit und geschützt sein, Kreuzungen sicher und kindgerecht gestaltet sein. Tempo 30 in Städten muss Standard werden und vor allen Kitas und Schulen braucht es sichere Bereiche. 

Für eine kindgerechte Verkehrspolitik erobern tausende Kinder, Jugendliche und ihre Eltern auf elf Routen die Straßen von Berlin. Ob auf Laufrädern, Kinderrädern, in Lastenrädern oder auf Rollern – auf den abgesicherten Demorouten können die Kinder erleben, wie toll Radfahren in der Stadt sein kann und wieviel Spaß es machen kann, wenn man einmal nicht mutig sein muss, um radelnd unterwegs zu sein. Die Demos werden im kindgerechten Tempo unterwegs sein. Es werden Pausen gemacht.

Zitate:

Changing Cities: „Die Verkehrsverwaltung erklärte diese Woche:Durch die Realisierung des Berliner Radverkehrsnetzes gemäß Radverkehrsplan (RVP, Kapitel 2.3.2.3) und Berliner Mobilitätsgesetz soll sichergestellt werden, dass jungen Radfahrenden sichere Radwege auf dem Weg zur Schule zur Verfügung stehen. Jetzt können CDU und SPD beweisen, wie wichtig ihnen Familie wirklich ist“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

VCD Nordost: „Kinder müssen so früh wie möglich lernen, sich zu Fuß und mit dem Rad sicher im Verkehr zu bewegen. Wenn sie selbstständig zur Schule fahren können, verringert sich die Anzahl der Elterntaxis und damit des Verkehrsaufkommens vor Schulen und in Kiezen. Dadurch unterstützen bereits Kinder die Verkehrs- und die Klimawende und lernen, dass Mobilität im lokalen Umfeld keinen privaten PKW braucht”, sagt Regine Wosnitza vom VCD Nordost.

BUND Berlin: Wenn wir die nachhaltige Mobilität fördern wollen, müssen wir Kinder frühzeitig aktiv einbeziehen. Kinder können nur zu sicheren Radfahrenden werden, wenn sie Erfahrungen im Schonraum und im realen Verkehr machen können. Dafür brauchen sie eine sichere Infrastruktur und eine gute Ausbildung”, sagt Gabi Jung vom BUND Berlin.

ADFC Berlin: „Einmal nicht mutig sein müssen, um mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren - das erleben Kinder auf unseren Kidical Mass-Demos. Es braucht ein Berlin, in dem Kinder sicher mit dem Fahrrad zur Schule fahren können. Das kann doch nicht zu viel verlangt sein”, sagt Karl Grünberg vom ADFC Berlin.

Infos zu den Demo-Routen:

Drei Demos treffen sich:

1. Friedrichshain-Kreuzberg
Samstag, 23. September, 15:00 Uhr
Start: Frankfurter Tor
Ziel: Stadtpark Lichtenberg berlin.adfc.de/artikel/kidical-mass-2309


2. Lichtenberg (Weitlingkiez)
Samstag, 23. September, 15:00 Uhr
Start: Nöldnerplatz
Ziel: Stadtpark Lichtenberg


3. Lichtenberg (Alt-Lichtenberg)
Samstag, 23. September, 15:00 Uhr
Start: Siegfriedstraße/Freiastraße
Ziel: Stadtpark Lichtenberg

Zusammenkunft der drei Demos aus Kreuzberg, Lichtenberg (Weitlingkiez) und Lichtenberg (Alt-Lichtenberg) ab Frankfurter Allee/Möllendorfstraße.

Zwei Demos treffen sich:

1. Schöneberg
Samstag, 23. September, 11:00 Uhr
Start: Jelbi Nollendorfplatz
Ziel: Richard-von-Weizsäcker-Platz
berlin.adfc.de/artikel/adfc-schoeneberg-kidical-mass-23092023-um-11-uhr-ab-nollendorfplatz-jelbi


2 .Tempelhof
Samstag, 23. September, 11:00 Uhr
Start: Rathaus Tempelhof
Ziel: Rathaus Tempelhof

Gemeinsame Zwischenkundgebung der Demo aus Tempelhof und Schöneberg: 12:00 Uhr, Jugendverkehrsschule am Sachsendamm.

Außerdem:

Reinickendorf
Samstag, 23. September, 11 Uhr
Start: Spielplatz am Waldsee
Ziel: Spielplatz am Waldsee

Charlottenburg-Wilmersdorf
Samstag, 23. September, 14:45 Uhr
Start: S-Bahnhof Charlottenburg
Ziel: S-Bahnhof Charlottenburg

Mitte
Samstag, 23. September, 14:30 Uhr
Start: Nettelbeckplatz
Ziel: Pekinger Platz
berlin.adfc.de/artikel/kidical-mass-in-berlin-mitte


Steglitz-Zehlendorf
Samstag, 23. September, 14:30 Uhr
Start: U-Bahnhof Rathaus Steglitz
Ziel: Sderotplatz, Zehlendorf
berlin.adfc.de/artikel/kidical-mass-am-23092023-in-steglitz-zehlendorf


Adlershof
Sonntag, 24. September, 15:00 Uhr
Start: S-Bahnhof Adlershof
Ziel: Kompan Spielplatz (Vogelbeerstraße)

Alt-Treptow
Sonntag, 24. September 11:00 - 13:00 Uhr
Start: Edeka-Parkplatz (Heidelberger Straße 90, 12435 Berlin)
Ab 13 Uhr gibt es ein nachhaltiges Basteleangebot mit Schwerpunkt Fahrrad, Straßen & Verkehrssicherheit.
primaklima.kungerkiez.de/veranstaltungen-pk-details/kidical-mass-fahrrad-demo.html

Hinweis für die Redaktion:

Für Fotos oder Filmaufnahmen empfehlen wir die drei aus Kreuzberg und Lichtenberg kommenden Kidical Mass-Demos, die ab Frankfurter Allee/Möllendorfstraße zu einer großen Demonstration zusammenkommen.


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/pressemitteilung-zur-kidical-mass-jeder-radweg-ist-ein-schulweg

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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