Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Plakat mit einem weißen Geisterrad und dem Slogan: Vision Zero

Vision Zero: Keine Toten und Verletzten mehr im Verkehr © Karl Grünberg

Pressemitteilung Ride of Silence: Ein sicheres Berlin für alle!

Heute findet weltweit der „Ride of Silence“-Aktionstag statt. Auch der ADFC Berlin ruft zu einer Fahrraddemonstration auf, die sich für ein sicheres Berlin für alle und damit für die Vision Zero einsetzt.

Vision Zero heißt: Keine Toten und keine Verletzten im Verkehr mehr. Dafür fahren wir heute in weißer Kleidung Unfallorte ab, an denen Menschen auf dem Rad tödlich verunglückt sind und der ADFC Geisterräder aufstellen musste. Wir gedenken der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer und setzen uns gleichzeitig dafür ein, dass der Berliner Verkehr so sicher gemacht wird, dass alle unbeschadet ans Ziel kommen. 

Zehn Geisterräder musste der ADFC im Jahr 2022 in Berlin aufstellen. Jedes der weißen Räder steht für einen Menschen, der sein Leben auf dem Fahrrad im Verkehr verloren hat. Der Jüngste war fünf Jahre alt, die Älteste 81 Jahre. Weitere 649 Menschen wurden laut Polizeistatistik 2022 schwer verletzt. Hinter diesen Zahlen stehen zu viele direkt betroffene Menschen und ihre Familien, Freunde und Hinterbliebenen.

„Wir stellen die Geisterräder auf, um der Radfahrerinnen und Radfahrer zu gedenken. Diese traurige Aufgabe sollte im besten Falle überhaupt nicht notwendig sein. Dafür braucht es aber den Willen, Berlin auch für Radfahrende wirklich sicher zu machen: Zum Beispiel durch mehr Geschwindigkeitskontrollen von Kraftfahrenden, um die Raserei oder das zu schnelle Tempo beim Rechtsabbiegen in den Griff zu bekommen. Unachtsames Abbiegen, insbesondere in Kombination mit zu hoher Geschwindigkeit, kann Menschen töten. Auch das ist Innere Sicherheit. Gleichzeitig darf es nicht mehr Jahre dauern, bis Prozesse um tödliche Folgen des Straßenverkehrs vor Gericht überhaupt erst beginnen. Das ist eine Tortur für die Angehörigen der Verstorbenen, wie wir es häufig genug bei Gericht beobachten müssen und im Austausch mit den Hinterbliebenen berichtet bekommen“, sagt SuSanne Grittner, Landesvorstand, ADFC Berlin.

Wird ein:e Radfahrender:in im Straßenverkehr getötet oder verletzt, dauert es häufig sehr lange, teils Jahre, bis Anklage erhoben wird und die Gerichtsverfahren terminiert werden. Unter Umständen passiert es, dass die vorhergehenden Straftaten der mutmaßlichen Täter:innen verjährt sind. Das muss deutlich schneller gehen, auch um die Angehörigen zu entlasten. Des Weiteren braucht es endlich eine Ombuds-Person, die die Opfer und die Angehörigen von schweren und tödlichen Verkehrsunfällen unterstützt.

Wir fordern ein sicheres Berlin für alle!

Die Demonstration hält eine Zwischenkundgebung am Savignyplatz ab, wo ein Radfahrer auf dem Bussonderfahrstreifen von einem Raser getötet wurde. Wir dürfen es nicht mehr hinnehmen, dass Menschen im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden. Im Gegenteil: Wir müssen alles dafür tun, um das zu verhindern. Dazu gehört, dass der Innensenat die Polizei so ausstattet, dass Raserei auch wirklich konsequent verfolgt und Geschwindigkeitsüberschreitungen verstärkt überwacht werden können.

Der Fall des getöteten Radfahrers am Savignyplatz hat dazu beigetragen, dass die Kantstraße im Pop-Up-Verfahren umgebaut und mit einem geschützten Radweg versehen wurde. Dieser muss nun so schnell wie möglich verstetigt werden. Außerdem müssen die geplanten Verbesserungen für den ÖPNV und Lieferverkehr umgesetzt werden.

Zur Berichterstattung am 17. Mai laden wir Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr Kommen.

Was: Fahrraddemo für mehr Verkehrssicherheit und zum Gedenken an getötete Radfahrende
Wann: Mittwoch, 17. Mai 2023
Start: 19 Uhr, Rotes Rathaus
Zwischenkundgebung: Circa 20 Uhr, Savignyplatz

Hinweise an Redaktionen:
Über eine Anmeldung zur Fahrraddemonstration unter presse@adfc-berlin.de würden wir uns freuen.

Hintergrund zu verstorbenen Radfahrenden und Unfällen im Jahr 2022 finden Sie hier:

https://berlin.adfc.de/artikel/getoetete-radfahrende

Route des heutigen Ride of Silence:

https://umap.openstreetmap.de/de/map/ride-of-silence-am-17-mai-2023_36908#13/52.5264/13.3957


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/ride-of-silence-ein-sicheres-berlin-fuer-alle

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