Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Ride of Silence: „14 Tote sind 14 zu viel“!

Am 15. Mai 2024 findet der weltweite „Ride of Silence“ statt. Auch in Berlin werden wir mit einer Fahrraddemonstration an die im Straßenverkehr getöteten und verletzten Radfahrer:innen erinnern.

Dazu fahren wir in weiß gekleidet und schweigend Unfallorte ab, an denen wir Geisterräder aufstellen mussten. Außerdem wird das Geisterrad vom Savignyplatz feierlich dem Deutschen Technikmuseum übergeben.

14 weiße Geisterräder musste der ADFC Berlin im letzten Jahr aufstellen. Das sind 14 Geisterräder für 14 Menschen, die auf ihrem Fahrrad im Straßenverkehr getötet wurden oder nach einem Unfall verstorben sind. Dazu kommen außerdem noch 4.224 leichtverletzte und 574 schwerverletzte Radfahrer:innen im Jahr 2023 in Berlin. „14 Tote sind 14 zuviel", sagt Karl Grünberg vom ADFC Berlin.

Hinter jeder Zahl steht ein Schicksal, an das wir mit dem „Ride of Silence“ erinnern wollen. Da ist zum Beispiel der 55-jährige Familienvater, der am 21. Juli 2023 auf der Frankfurter Allee fuhr, dabei von einem rechtsabbiegenden Lkw-Fahrer überfahren wurde und später im Krankenhaus verstarb.

Diese Schicksale dürfen niemanden kalt lassen. Deswegen fordern wir mit dem „Ride of Silence“ die Einhaltung der Vision Zero, das Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten. Wir dürfen nicht weiter hinnehmen, dass Menschen im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden.

Das muss sofort geschehen:

- Kreuzungen endlich sicher machen und dafür zum Beispiel bei zwei parallelen Abbiegerspuren für Kraftfahrzeuge eine gesonderte Grünphase einführen, getrennt von der Grünphase für Rad- und Fußverkehr.

- Verpflichtender Abbiegeassistent mit Notstopp für alle Lkw und Busse.

- Außerdem: Mehr Kontrollen der Polizei, um Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen von Lkw und Bussen und den Überholabstand von Kfz zu Fahrrad durchzusetzen.

Geisterrad geht ans Deutsche Technikmuseum

Die Zwischenkundgebung findet am Savignyplatz statt. Hier rammte und tötete ein Raser im Februar 2020 den 64-jährigen Architekten und Familienvater Bernd Wissmann. Erst Ende 2023 ist der Raser mit einem Strafbefehl zur Rechenschaft gezogen worden – nach insgesamt vier gescheiterten Anläufen für ein Gerichtsverfahren. Nach der Zwischenkundgebung werden wir das Geisterrad abmontieren und im Rahmen der Demonstration zum Deutschen Technikmuseum transportieren. Hier wird es feierlich übergeben, um Teil der Ausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ zu werden.

Demonstrierende des Ride of Silence fahren an einem weißen Geisterrad einer 29-jährigen Radfahrerin vorbei.
Der Ride of Silence fährt am Geisterrad einer 29-jährigen Radfahrerin vorbei. © ADFC Berlin / Karl Grünberg

Gemeinsam zum Ride of Silence für ein sicheres Berlin

Start: 15. Mai, 19:00 Uhr Rotes Rathaus/Neptunbrunnen
Zwischenkundgebungen: ca. 19:45 Uhr sammeln wir das Fahrrad von Bernd Wissmann am Savignyplatz ein und übergeben es ca. 20:40 Uhr feierlich dem Deutschen Technikmuseum für eine Ausstellung
Ende: ca. 22:00 Uhr am Potsdamer Platz, historische Ampel


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/ride-of-silence-14-tote-sind-14-zu-viel

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