Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Fahrraddemonstration "Ride of Silence" am 21. Mai 2025

Zum weltweiten „Ride of Silence“-Aktionstag ruft der ADFC Berlin am 21. Mai 2025 zu einer Fahrraddemonstration für mehr Verkehrssicherheit auf.

Schweigend und in weißer Kleidung fahren die Radfahrenden mehrere Orte der Stadt ab, an denen in den vergangenen Monaten ein Mensch auf dem Rad im Straßenverkehr getötet worden ist. Der ADFC Berlin erwartet hunderte Teilnehmende.

Im vergangenen Jahr musste der ADFC Berlin 11 weiße Geisterräder für 11 auf dem Rad getötete Menschen aufstellen. Dazu kommen laut Verkehrsunfallstatistik der Polizei Berlin 4.255 leichtverletzte und 528 schwerverletzte Radfahrer:innen im Jahr 2024. Verglichen mit dem Vorjahr 2023 (4.244 leichtverletzte und 574 schwerverletzte Radfahrer:innen) ist keine Verbesserung der Verkehrssicherheit zu sehen. 

„Die Unfallzahlen sind nach wie vor zu hoch. Jede:r verunglückte Radfahrende ist eine Person zu viel. Besonders bitter: Das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2030 des Senats bringt keine Aussicht auf Besserung. Was darin steht sind Versprechen, die wir schon kennen. Was es nicht enthält, sind konkrete Finanzierungszusagen für verbesserte Verkehrssicherheit“, kritisiert SuSanne Grittner aus dem Vorstand des ADFC Berlin. Auch die Finanzierung von Kiezblocks zu stoppen, wie es der Senat aktuell angekündigt hat, ist ein Schritt weg von sicheren Straßen.

Hauptunfallursachen gegenüber Radfahrenden sind laut Polizeiunfallstatistik weiterhin die bekannten Probleme, gegen die sich der ADFC Berlin seit Jahrzehnten einsetzt: Fehler beim Abbiegen durch Kfz- und Lkw-Fahrende, Vorfahrtverstöße, falsches Ein- und Aussteigen und mangelnder Sicherheitsabstand seitens Kfz-Lenkender. Zusätzlich zum Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur bedarf es der Kontrolle und Sanktionierung von unfallrelevanten Regelverstößen, fordert der ADFC Berlin.

Mit dem Ride of Silence gedenken wir der getöteten und verletzten Radfahrenden. Von der Politik fordern wir ein sicheres Berlin für Alle und eine Stadt ohne Verkehrstote. Dazu braucht es Finanzierungszusagen und Umsetzung statt schöner Worte“, fordert Marlene Alber, Politische Referentin des ADFC Berlin.

Mit der Demonstration pocht der ADFC Berlin auf die Vision Zero, dem Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten. Auch die Berliner Politik bekennt sich im Mobilitätsgesetz und im frisch beschlossenen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 zur Vision Zero. Dennoch bleibt die Fahrradinfrastruktur in der Fläche mangelhaft und folgt nicht einer fehlerverzeihenden Planung.

Hintergrund:

Das im Februar beschlossene Verkehrssicherheitsprogramm 2030 von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) listet Radverkehr als einen Handlungsschwerpunkt. Im Kern sollen bekannte „sicherheitsrelevante“ Maßnahmen aus dem Radverkehrsplan „priorisiert“ umgesetzt werden. Explizit wird eine „durchgängige Radverkehrsführung“ gefordert, die Sicherung von Knotenpunkten, Pilotprojekte an Kreuzungen und Arbeitshilfen für einheitliche Planung. Diese Maßnahmen sind ebenso sinnvoll wie altbekannt – und allgemein gehalten. Alle Fahrradinfrastruktur-Budgets wurden für die kommenden Jahre massiv gekürzt.

Am dritten Mittwoch im Mai findet der weltweite Ride of Silence-Gedenktag statt. An diesem Tag erinnern Radfahrerende in vielen Ländern an die im Straßenverkehr getöteten und verletzten Menschen auf dem Fahrrad.

Hinweise an Redaktionen:

Was: Fahrraddemonstration in weißer Kleidung
Wann: Mittwoch, 21. Mai 2025, 19 Uhr
Wo: Start vor dem Roten Rathaus (Rathausstraße 15, 10178 Berlin)
Infos zur Route: www.berlin.adfc.de/artikel/ride-of-silence-2025


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/fahrraddemonstration-ride-of-silence-am-21-mai-2025

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