Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Berlin e. V.

Kinder auf Radweg

Forderung an den Senat: Kinder schützen - Tempo 30 anordnen © ADFC / Dirk Deckbar

Aufruf an Bürger:innen: Sichere Wege selbst in die Hand nehmen - Tempo 30-Antrag

Der ADFC Berlin ruft Anwohnende, Nachbarschaften, Schulen und Kitas dazu auf, selbst aktiv zu werden und Tempo 30 vor ihren Einrichtungen zu beantragen. Dazu veröffentlicht der Verein eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Tempo 30-Antrag.

Verkehrssenatorin Ute Bonde lässt Radwege zurück- und Tempo 30-Schilder abbauen. Doch gerade ohne sicheres Radwegenetz, ist es notwendig, den Kfz-Verkehr zu entschleunigen und die Straßen damit sicherer für alle zu machen. Mit der Anleitung des ADFC Berlin bekommen Bürger:innen ein Handwerkszeug, um entgegen dem Rückwärts in der Verkehrspolitik selbst für sichere Wege aktiv zu werden.

„Längst kann der Senat die Wege für Kinder sicherer machen – etwa in dem er Tempo 30 anordnet. Das ist dank der StVO-Novelle deutlich einfacher geworden. Trotzdem hat der Senat bisher keinen einzigen Schulweg genutzt, um Tempo 30 umzusetzen. Das ist fahrlässig, und gefährlich. Der ADFC Berlin ruft deshalb alle Anwohner:innen, Eltern, Lehrkräfte und Erzieher:innen dazu auf, Tempo 30-Anträge zu stellen und sich gemeinsam für eine Entschleunigung des Straßenverkehrs einzusetzen. Jede beantragte Strecke, jeder Tempo 30-Abschnitt vor einer Schule, Kita oder Einrichtung erhöht den Druck auf Politik und Verwaltung - und macht die Straßen für alle sicherer“, sagt Claudia Thiele aus dem Vorstand des ADFC Berlin.

Heute endet der #SepTempo30, der 30-tägige Aktionszeitraum des ADFC Berlin für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit. Die Forderung bleibt dringend: Kinder, Jugendliche und Senior:innen brauchen sichere Wege entlang von Hauptverkehrsstraßen. Tempo 30 ist vor sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Altenheimen oder Spielplätzen schon lange möglich - und seit der StVO-Novelle von 2024 sogar leichter durchsetzbar. Trotzdem ignoriert Verkehrssenatorin Bonde diese Chance. Für die Sicherheit besonders schutzbedürftiger Gruppen können Bürger:innen Tempo 30 an sensiblen Einrichtungen selbst beantragen. Auch bei Lärmbelastung sind Anträge auf Tempo 30 möglich. Der ADFC Berlin gibt Bürger:innen mit seiner Schritt-für-Schritt-Anleitung ein Handwerkszeug. 

Für Redaktionen:
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für Tempo 30 finden Sie hier: HowTo-Tempo30 - Eine Anleitung

Alle Aktionsbeiträge unter dem Hashtag #SepTempo30 für Tempo 30 in Berlin sind hier auf bluesky und hier auf Instagram zu finden.

Hintergrund:
Die Rücknahme von Tempo 30 durch den Berliner Senat aufgrund gesunkener Luftverschmutzung ignoriert den aktuellen Stand der Forschung und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Tempo 30 hat nachgewiesen große Effekte auf Verkehrssicherheit, senkt Unfallhäufigkeit und -schwere, erhöhte die Aufenthaltsqualität und bestärkt Eltern dabei, ihren Kindern aktive Mobilität zu Fuß und Rad zu ermöglichen. Die Vorteile von Tempo 30 innerorts für die Lebensqualität liegen auf der Hand. 


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/aufruf-an-buergerinnen-sichere-wege-selbst-in-die-hand-nehmen-tempo-30-antrag

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