Mädchen auf Fahrrad mit einem Schild auf dem steht: Mein Leben ist mehr wert als ein Parkplatz

Fahrraddemo, 2. Juli: Radwegestopp? Nicht mit uns! © Karl Grünberg / ADFC Berlin

Pressemitteilung: Der Fahrrad-Widerstand geht weiter

Die „Nicht-Bau-Liste“ der Verkehrssenatorin ist ein Schlag gegen die Sicherheit im Berliner Radverkehr. Unsere Reaktion auf den Runden Tisch und auf die fünf Radwege, die vorerst nicht gebaut werden. Außerdem: Eine weitere Geisterradaufstellung.

Der Fahrrad-Widerstand geht weiter // VisionZero-Demo und Geisterradaufstellung

Gestern Vormittag lud Manja Schreiner u.a. Verkehrsverbände zu einem „Runden Tisch“ zum Thema Fahrradwege ein und sprach im Anschluss von einem konstruktiven Dialog. Am Nachmittag verkündete sie dann per Pressemitteilung, dass fünf von elf „geprüften“ Radwegen von ihr nicht zum Bau freigegeben werden. Im Gespräch mit ihr war davon mit keinem Wort die Rede. „Das ist kein Dialog und kein Miteinander-Reden, sondern ein Affront“, sagt Eberhard Brodhage, Vorsitzender des ADFC Berlin. Derweil müssen wir am heutigen Donnerstagnachtmittag wieder ein Geisterrad für eine getötete Radfahrerin in Marienfelde aufstellen.

Die „Nicht-Bau-Liste“ ist ein Schlag für die Sicherheit im Berliner Radverkehr. Die Hauptstraße in Schöneberg, die Sonnenallee in Neukölln, die Siegfriedstraße in Lichtenberg, das sind alles Straßen, auf denen Fahrradfahrende immer wieder bei Unfällen mit dem KfZ-Verkehr leicht und sogar schwer verletzt werden. „Von der Vision Zero sind wir hier weit entfernt“, sagt Eberhard Brodhage, Vorsitzender des ADFC Berlin.

Nach jahrelanger Prüfung und Planung, unter Beteiligung von Bürgern und Bürgerinnen, sollten hier innerhalb der nächsten 12 Monate endlich geschützte Radwege gebaut werden. Doch Manja Schreiner senkte gestern den Daumen. Kein Schutz für Radfahrende in Schöneberg, in Neukölln und Lichtenberg, dafür scheinen hier Kfz-Parkplätze und -Fahrstreifen die oberste Priorität zu haben.

„Wer es mit der Vision Zero ernst meint, baut geschützte Radwege. Stattdessen werden diese jetzt aufgeschoben, weil Parkplätze als wichtiger eingestuft werden. Wir fordern Manja Schreiner auf: Geben Sie alle geplanten Radwege und die Finanzmittel dafür frei“, sagt Eberhard Brodhage.

Wieder ein Geisterrad!

Derweil ist am Montagmorgen eine Fahrradfahrerin in Marienfelde noch am Unfallort verstorben. Sie fuhr auf einem Hochbordradweg, der aufgrund von parkenden Autos von der Straße aus schlecht einsehbar ist. Ein Lkw-Fahrer bog rechts ab um in eine Einfahrt zu gelangen und überrollte sie. Auch deswegen sind geschützte Radwege auf der Fahrbahn das schnellste und einfachste Mittel, um alle Verkehrsteilnehmenden zu schützen. Die 63-Jährige ist die fünfte Radfahrerin, die in diesem Jahr im Verkehr getötet wurde.

Um der Radfahrerin zu gedenken und uns für Vision Zero einzusetzen, geleiten wir das Geisterrad mit einer Demo zum Ort der Mahnwache.

Donnerstag, 6. Juli 2023 um 16 Uhr: #VisionZero-Demo / Geisterrad-Geleitzug


Weitere Demos für den Bau der Radwege:


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