Ride Of Silence vor dem Brandenburger Tor in Berlin

Ride Of Silence in Berlin © ADFC Berlin / Andreas Stenzel

Ride of Silence 2022: "Jede:r Tote und jede:r Verletzte ist eine:r zu viel!"

Zum heutigen, weltweiten „Ride of Silence“-Aktionstag ruft der ADFC Berlin zu einer Fahrraddemonstration für mehr Verkehrssicherheit auf.

Schweigend und in weißer Kleidung fahren die Radfahrenden heute mehrere Orte der Stadt ab, an denen in den vergangenen Monaten ein Mensch auf dem Rad  im Straßenverkehr getötet worden ist. Unter dem Motto „Jede:r Tote und jede:r Verletzte ist eine:r zu viel!“ wird gemeinsam der getöteten Radfahrenden gedacht und für die Einhaltung der Vision Zero protestiert, dem Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten.

„Mit dem diesjährigen Ride of Silence, der Gedenkfahrt für die Vision Zero, wollen wir auch ein Signal für die Verletzten setzen. Täglich verursacht das Fehlverhalten von Auto- und Lkw-Fahrenden schreckliche Unfälle auf Berlins Straßen, durch die Menschen auf dem Rad zu Schaden kommen. Wenn Berlin wirklich, wie im Koalitionsvertrag festgehalten, will, dass alle sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können, müssen nicht nur die tödlichen, sondern auch die schweren und vermeintlich leichten Unfälle endlich der Geschichte angehören“, fordert SuSanne Grittner, stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC Berlin.

Im Februar 2022 veröffentlichte die Polizei Berlin ihre Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2021. Bei 127.626 erfassten Verkehrsunfällen hatte Berlin 14.742 Verletzte und 40 Verkehrstote zu beklagen. Das sind insgesamt 1.340 Unfälle mehr als im Vorjahr und zehn Tote weniger als letztes Jahr. Die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrenden ist etwas gesunken: Die Polizei führt in ihrer Statistik für das Jahr 2021 insgesamt 4.049 leicht- und 605 schwerverletzte sowie 10 getötete Radfahrer:innen auf. Hinter diesen Zahlen stehen nach wie vor viel zu viele betroffene Menschen.

„Das Abstellen von Kfz auf dem Radweg, im Kreuzungsbereich oder in zweiter Reihe: All diese vermeintlichen Kavaliersdelikte können Menschenleben kosten oder zu schweren Verletzungen führen. Falsch geparkte Autos an Kreuzungen behindern die Sicht und machen Knotenpunkte gefährlich. Polizei und Ordnungsämter dürfen nicht wegschauen. Sie müssen deshalb flächendeckend Falschparker an Kreuzungen und auf Radwegen kontrollieren und sanktionieren, bei Gefährdung umgehend umsetzen lassen. Mit dem Ride of Silence fordern wir die Innensenatorin Iris Spranger auf, die Verkehrssicherheit in der Stadt endlich zur obersten Priorität zu machen. Jede:r Tote und jede:r Verletzte ist eine:r zu viel“, fordert Solveig Selzer, politische Referentin des ADFC Berlin.

Wie in den Jahren zuvor sind Fehler von Kfz-fahrenden beim Abbiegen bei weitem die häufigste Ursache dafür, dass Radfahrende im Berliner Verkehr verletzt oder getötet werden, weist die aktuelle polizeiliche Unfallstatistik aus. In 1.463 Fällen wurden Radfahrende durch fehlerhaft abbiegende Kfz-Lenker:innen geschädigt, in vier Fällen starben sie infolgedessen. Die zweithäufigste Unfallursache gegenüber Radfahrenden ist die Missachtung der Vorfahrt (447 Fälle), gefolgt von verkehrswidrigem Verhalten beim Ein- oder Aussteigen (417), Fehlern beim Einfahren in den fließenden Verkehr (353) und mangelndem Sicherheitsabstand (150).


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/heute-rollt-der-ride-of-silence-durch-die-hauptstadt-jeder-tote-und-jeder-ve

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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