Demo Schild für die Kidical Mass auf dem steht Sichere Radwege für Gross und Klein

"Sichere Radwege für Gross und Klein" © ADFC / Dirk Deckbar

Raddemo Grunewaldstraße: Was nützen Radwege, die nur ein bisschen schützen?!

Die neuen Pläne der Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) für den Radweg in der Grunewaldstraße in Schöneberg sind eine massive Verschlechterung für die Verkehrssicherheit von Radfahrenden. Wir sagen: Es reicht!

Radwege sollen wirklich schützen und nicht Parkplätze sichern! Dazu findet am 24. November ab 17 Uhr eine leuchtende Fahrraddemo in Schöneberg statt – für sichere Radwege in der Grunewaldstraße, in Schöneberg und in Berlin.

Lange haben Berliner Radfahrende auf den Radweg in der Grunewaldstraße in Schöneberg gewartet: jahrelange Planung, zentimetergenaue Absprache mit allen Beteiligten, dann noch einmal eine Menge Protestdemos gegen den Radwegestopp der aktuellen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) im Frühjahr und Sommer dieses Jahres.

Im Juli verkündete Senatorin Schreiner, dass der Radweg in der Grunewaldstraße wie geplant gebaut werden würde. Doch ein Blick auf die nun aktuellen Pläne der „Taskforce Radverkehr“ (Senatsverwaltung Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt) zeigt, dass trotz dieser Zusage und trotz der bestehenden Pläne nachträglich viele Verschlechterungen in puncto Verkehrssicherheit eingebaut wurden – zugunsten von Parkplätzen.

  • Viele der vorgesehenen Schutz- und Trennelemente wie Leitboys sind in den aktuellen Plänen nicht mehr verzeichnet. Dabei braucht es gerade diese, damit alle Menschen, auch Schulkinder und Senioren, sicher Fahrrad fahren können. Ohne Schutzelemente werden Autos und Transporter wieder auf den Radwegen parken und damit Radfahrende massiv gefährden.
  • Desweiteren ist an vielen Stellen die Breite des Radweges auf zwei Meter reduziert worden. Radfahrende können sich also nicht mehr überholen.
  • An anderen Stellen gibt es gefährliche Verschwenkungen, die den Kfz-Verkehr behindern und Radfahrende gefährden.
  • Dann fehlt es an Sicherheitsstreifen zu parkenden Autos, wodurch eine massive Dooring-Gefahr besteht.

Wir schauen nicht länger zu, wie eine Radverkehrsverhinderungspolitik die Sicherheit von Radfahrenden systematisch untergräbt – zugunsten von Parkplätzen und einer ideologischen Verkehrspolitik“, sagt Evan Vosberg, Mitglied des Vorstandes des ADFC Berlin

Durch die neuen Pläne werden Radfahrende gefährdet und aktuelle Verkehrssicherheitsstandards unterschritten. Das darf es nicht geben: nicht in der Grunewaldstraße und auch nicht bei zukünftigen Radwegeprojekten im Bezirk oder in Berlin“, sagt Claudia Thiele von der ADFC-Stadtteilgruppe Schöneberg und Mitglied des ADFC Berlin Vorstandes.

Die bisherigen Planungen für den geschützten Radweg auf der Grunewaldstraße wurden aufwendig unter Beteiligung der Gewerbetreibenden und Anwohnenden zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Berlin erstellt. Sie sind das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Es sendet ein fatales Signal aus, wenn diese Pläne nun parteipolitisch angepasst und dabei die Verkehrssicherheit für Radfahrende verschlechtert wird – um Parkplätze zu sichern.

Durch die neuen Lieferzonen bringt der Umbau Verbesserung für den Wirtschaftsverkehr. Das begrüßen wir ausdrücklich. Doch waren diese Verbesserungen in den bisherigen Plänen schon enthalten. Die neuen Pläne bringen keine weiteren Verbesserungen für den Wirtschaftsverkehr, sondern nur weniger Sicherheit für Radfahrende.

Wir sagen „Nein“ zu den neuen, schlechten Plänen für den Radweg in der Grunewaldstraße und demonstrieren mit einer leuchtenden, glitzernden Fahrraddemo für sichere Radwege in der Grunewaldstraße, in Schöneberg und in Berlin. 

Wann: Freitag, 24. November, 17 bis 19.30 Uhr

Startpunkt: Rathaus Schöneberg


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/grunewaldstrasse-was-nuetzen-radwege-die-nur-ein-bisschen-schuetzen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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