Die Zukunft beginnt heute – Verkehrswende jetzt! Forderungen des ADFC Berlin für die Legislaturperiode 2021-2026

Die Zukunft beginnt heute – Verkehrswende jetzt! Forderungen des ADFC Berlin für die Legislaturperiode 2021-2026 © ADFC Berlin

Fahrradwahljahr: So schneiden die Berliner Parteien bei der Verkehrswende ab

Was planen die Berliner Parteien in der kommenden Legislatur beim Radverkehr? Heute Abend stellt der ADFC Berlin die Ergebnisse seiner Wahlprüfsteine vor.

Auf der digitalen Podiumsdiskussion stehen die beiden Mobilitätsexpertinnen Prof. Dr. Sophia Becker und Prof. Dr. Jana Kühl, sowie die verkehrspolitischen Sprecher der Berliner Grünen, Linke, FDP und CDU, Rede und Antwort. Der radpolitische Abend des ADFC Berlin startet um 18 Uhr.

„Das Fahrrad gewinnt Wahlen. Das sehen wir bereits in Städten wie Paris und London. Auch in Berlin ist das Thema Verkehrswende im Fahrradwahljahr 2021 wahlentscheidend. Erst im Juni demonstrierten rund 20.000 Menschen auf der ADFC-Sternfahrt für sicheres Radfahren in Berlin. Trotz drei Jahren Mobilitätsgesetz bewerten Berlins Radfahrende das Radklima in der Hauptstadt immer noch schlecht, zeigt die Note 4,14 im ADFC-Fahrradklima-Test dieses Jahres. Beim radpolitischen Abend des ADFC Berlin stellen wir unsere Bewertung der Verkehrspolitik der Parteien vor, lassen die Wissenschaft für eine Verkehrswende mit Fakten zu Wort kommen und fühlen den Berliner Parteien auf den Zahn“, sagt Frank Masurat, zuständig für Politik im Vorstand des ADFC Berlin.

Anlässlich der Abgeordnetenhauswahl 2021 hat der ADFC Berlin ausgewertet, was die Berliner Parteien für sicheren Radverkehr und die Verkehrswende planen.Dazu hat der Verband acht Fragen als Wahlprüfsteine versendet, sowie die Wahlprogramme der Parteien analysiert. Neben Fragen zur Umsetzung des Mobilitätsgesetzes und den geplanten Maßnahmen zur Vision Zero, dem Ziel von null Verkehrstoten und Schwerverletzen, fragte der Verband nach Maßnahmen gegen Falschparker und Plänen zur Pkw-Parkplatzmanagement. Den höchsten Übereinstimmungsgrad der befragten Parteien mit den Forderungen des ADFC Berlin erzielten demnach die Grünen mit 81 Prozent (Note 1,8 – auf einer Skala von 1 bis 5), gefolgt von der Klimaliste mit 70 Prozent (Note 2,2). Die Linke stimmte zu 53 Prozent (Note 2,9) und die SPD zu 42 Prozent (Note 3,3) mit den Forderungen des ADFC Berlin überein. Am schlechtesten schnitten FDP mit 17 Prozent (Note 4,3) und CDU mit 14 Prozent (Note 4,4) ab. Die Ergebnisse der acht Fragen präsentiert der Verband heute Abend.

„Mit unseren Wahlprüfsteinen wollen wir den Berlinerinnen und Berlinern beim Thema Verkehrswende eine Orientierung für die Wahl zum Abgeordnetenhaus im September geben. Anhand der Antworten auf unserer Fragen soll ersichtlich werden, wer es mit der Verkehrswende ernst meint und wer die notwendigen Kenntnisse hat, ein fahrrad- und menschenfreundliches Berlin möglich zu machen“, sagt Masurat.

Bereits im Mai veröffentlichte der ADFC Berlin anlässlich der Wahl im September auf 20 Seiten Forderungen und Lösungen zur Verkehrswende in Berlin. Anhand der Wahlprüfsteine ermittelte der Verband, welche Berliner Parteien mit ihren Plänen zur Verkehrspolitik mit den Forderungen des ADFC Berlin übereinstimmen. Die Notenvergabe erfolgte anhand eines Punktesystems, bei dem es Pluspunkte bei jenen Antworten der Berliner Parteien gab, die mit der vorab festgelegten ADFC Berlin-Forderung übereinstimmten – und Punkteabzug, wenn Antworten den Forderungen widersprachen. Aus dem so ermittelten Übereinstimmungsgrad der Parteien mit dem Forderungskatalog des ADFC Berlin ergab sich pro Frage pro Partei eine Note zwischen 1 und 5. Daraus wurde eine Gesamtnote gebildet.

Zum heutigen radpolitischen Abend am 15. Juli laden wir Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr Kommen.

Was: Radpolitischer Abend des ADFC Berlin
Wann: Donnerstag, 15. Juli 2021; 18:00 - 20:30 Uhr via Zoom

Programm:
- Der ADFC Berlin präsentiert die Ergebnisse der Wahlprüfsteine zur AGH-Wahl 2021
- Podiumsdiskussion mit Mobilitätsexpertinnen und verkehrspolitischen Sprechern
- Diskussion mit verkehrspolitischen Sprechern und Publikum in verschiedenen „Break-Out-Rooms“

Gäste: Mobilitätsexpertinnen und verkehrspolitische Sprecher
- Prof. Dr. Sophia Becker, Professorin für Nachhaltige Mobilität und transdisziplinäre Forschungsmethoden, TU Berlin
- Prof. Dr. Jana Kühl, Professorin für Radverkehrsmanagement, Ostfahlia Hochschule für angewandte Wissenschaften
- Oliver Friederici, verkehrspolitischer Sprecher, CDU Berlin
- Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher, DIE LINKE Berlin
- Henner Schmidt, Sprecher für Infrastruktur- und Umweltpolitik, FDP Berlin
- Dr. Stefan Taschner, Sprecher für Radverkehr, Bündnis 90/Grüne Berlin
Moderation: Mobilitätsexpertin Dr. Dipl.-Ing. Katja Leyendecker


https://berlin.adfc.de/pressemitteilung/fahrradwahljahr-2021-berlin-kann-wenn-es-politisch-will

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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