Bilanz nach 100 Tagen im Amt: Mit neuen Pop-Up-Radwegen Kilometer machen
Zeitgleich zum zweijährigen Jubiläum der Berliner Pop-Up-Radwege berichtet die neue Berliner Landesregierung von ihren ersten 100 Tagen.
Eine neue Projekteinheit soll den Ausbau von Busspuren und Radwegen beschleunigen. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Senat und Bezirken trägt zu einer schnelleren Umsetzung des Mobilitätsgesetzes bei. Für diese Projekteinheit fordert der ADFC Berlin deshalb mehr Mittel vom Abgeordnetenhaus. Mit mehr Geld und mehr Personal soll das Erfolgsprojekt „Pop-Up-Radweg“ genutzt werden, um jetzt tatsächlich Kilometer statt Meter für den Radverkehr auf die Straße zu bringen.
„Wir begrüßen die Gründung der neuen Projekteinheit für den Busspur- und Radwegeausbau und erwarten, dass diese auch mit ausreichend Geld und Personal ausgestattet wird, um ihre Ziele tatsächlich zu erreichen. Wichtig ist, dass der Radverkehrsplan jetzt zügig auf der Straße ankommt. Berlins Hauptverkehrsstraßen machen schon rund 1.600 Kilometer davon aus. Der Koalitionsvertrag sieht unter anderem vor, diese bis 2026 mit sicheren, geschützten Radwegen auszustatten. Mit dem bewährten Pop-Up-Verfahren kann es Berlin gelingen, jetzt tatsächlich Kilometer zu machen“, fordert Solveig Selzer, politische Referentin des ADFC Berlin.
Laut Koalitionsvertrag soll bis zum Jahr 2026 „die Realisierung des Vorrangnetzes und geschützter Radinfrastruktur an Hauptstraßen erfolgen“. „Die Koalition möchte, dass alle sicher mit dem Rad und zu Fuß unterwegs sein können. Die Koalition will den Radverkehrsplan und das Radverkehrsnetz umsetzen“, heißt es darin weiter. Innerhalb der ersten 100 Tage im Amt veröffentlichte die neue Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch am Montag erste mit den Bezirken abgesprochene Radwege-Projekte. In welchen Größenordnungen bisher geplant wird, ob Kilometer oder eher Meter, bleibt offen. Um tatsächlich die erforderlichen Kilometer auf die Straße zu bringen, fordert der ADFC Berlin zum zweijährigen Jubiläum der Berliner Pop-Up-Radwege, das Pop-Up-Verfahren erneut zu nutzen.
„Was sonst kostspielig und jahrelang auf dem Papier geplant wird, war durch die Pop-Up-Radwege zu Beginn der Corona-Pandemie ganz kurzfristig möglich: Sehr schnell konnten sehr viele Menschen sicherer auf den neu geschaffenen Wegen unterwegs sein. Mit Baustellenbaken wurde der Radverkehr vom Kfz-Verkehr geschützt, anschließen verstetigten Senat und Bezirke die Routen zu geschützten Radwegen. Temporär einrichten, auf der Straße testen, anschließend finalisieren – Berlin hat gezeigt, dass es auch schnell gehen kann. Damit der Radverkehrsplan jetzt auf der Straße landet, muss es zügig weitergehen. Das erfordert innovatives Pop-Up-Verwaltungshandeln seitens der dreizehn Berliner Verkehrsverwaltungen“, erklärt Selzer.
Hinweise an Redaktionen
Bewertung des ADFC Berlin zum Koalitionsvertrag hier.