ADFC-RadForum mit Andreas Knie: Ein Drittel der Wege mit dem Rad sind möglich!
Am 16. Juli 2025 war Mobilitätsforscher Andreas Knie zu Gast im ADFC-RadForum. Mit seiner Perspektive auf Mobilität über alle Verkehrsmittel hinweg beantwortete er die Fragen: In welcher Gesellschaft leben wir und wie bewegt sie sich?
Gegen die gegenwärtig rückwärts gewandte Verkehrspolitik setzte Andreas Knie Impulse, wie das Potenzial des Fahrrads besser ausgeschöpft werden kann.
Mit eindrücklichen Zahlen machte Knie deutlich: Der Autoverkehr stagniert längst. Aber auch öffentlicher Verkehr und Radverkehr treten auf der Stelle, einzig der Fußverkehr hat in den vergangen Jahren zugenommen. Warum ist das so und wie erreichen wir eine nachhaltige Mobilität? Unsere Gesellschaft mit veränderten Lebens- und Arbeitsweisen funktioniert mit individuellem Verkehr – ohne dass jeder Mensch ein eigenes, kaum genutztes Auto vor der Tür stehen hat. Die Politik halte weiterhin an massiver Subvention des Pkw fest, anstatt die notwendigen Planungsstrukturen zu schaffen, um in ganz Deutschland Fahrradinfrastruktur zu bauen. Mit der richtigen Infrastruktur sieht Knie das Potenzial, dass etwa ein Drittel der Wege in Deutschland mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können, während der Radwegeanteil in Berlin zur Zeit bei 18 Prozent stagniert. Dafür brauche es politischen Willen und veränderte Strukturen, die Planung und Bau gebündelt auf Senatsebene umsetzen. Es braucht aber auch einen Kulturwandel hin zur einer Selbstverständlichkeit des Radfahrens als alltägliches Verkehrsmittel.